Gelsenkirchen-Erle. An der Darler Heide in Gelsenkirchen-Erle baut die GGW gerade ein Haus mit 31 Wohnungen. Diese werden energieeffizient und barrierearm.

Wie es noch vor ein paar Jahren hier aussah, an der Kreuzung Darler Heide/Heistraße in Gelsenkirchen-Erle, das beschreibt Harald Förster mit drastischen Worten. „Das war ein echter Schandfleck, ein Trinkertreff“, schildert der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft GGW. „Auf der Treppe des alten Hotel Kläsener konnte man immer auf ein Hansa-Pils vorbeischauen.“ Das ändert sich jetzt: Das Hotel wurde 2021 abgerissen, an gleicher Stelle baut die GGW seit dem vergangenen Jahr ein neues Wohngebäude. Ende dieses Jahres soll es fertig sein.

Am Montag hatte die Wohnungsgesellschaft zum „Baustellenfest“ geladen, um den Fortschritt zu präsentieren, den die Baustelle macht. Der Rohbau steht inzwischen, der Innenausbau hat begonnen, nur die Außenverkleidung fehlt noch. Aber man bekommt schon einmal einen guten Eindruck davon, wie es sein wird, am „Heidehof“ zu wohnen.

Eine Schrottimmobilie weniger in Gelsenkirchen

Präsentierten das neue Wohnhaus: Architekt Herfried Langer, Lukas Günther (Aufsichtsratsvorsitzender GGW), GGW-Geschäftsführer Harald Förster und Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl (SPD, v.l.).
Präsentierten das neue Wohnhaus: Architekt Herfried Langer, Lukas Günther (Aufsichtsratsvorsitzender GGW), GGW-Geschäftsführer Harald Förster und Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl (SPD, v.l.). © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Der Name bezieht sich zum einen auf die Straße Darler Heide“, erläutert Harald Förster – zum anderen deutete das „Hof“ im Namen aber auch auf das Hotel, das hier vorher stand. 2017 hatte die GGW die Immobilie erworben. „Es ist Spekulation, ob das Hotel Kläsener noch immer als Schrottimmobilie hier – im Herzen von Erle – stehen würde, wenn sich die GGW damals nicht zum Kauf entschieden hätte“, sagte Lukas Günther, GGW-Aufsichtsratsvorsitzender.

Das Hotel ist Geschichte: Dort, wo es stand, entstehen jetzt 31 moderne und barrierearme Wohnungen auf einer Gesamtwohnfläche von etwa 2.400 Quadratmeter. Der Neubau verfügt über vier Voll- und zwei Staffelgeschosse und wird energieeffizient von einer Holzpelletheizung und einer Photovoltaikanlage versorgt. Förster wies noch einmal darauf hin, dass das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt des Neubaus sei. Der Neubau wird nach dem „KfW-Effizienzhaus 55“-Standard errichtet.

Auch E-Ladesäulen sind eingeplant

Die Wohnungen haben zwischen zwei und drei Räumen, die Größe der einzelnen Wohneinheiten reicht von 65 bis 110 Quadratmetern. Darüber hinaus bietet das Gebäude neun Garagen und 15 Stellplätze sowie Fahrradabstellanlagen und eine Paketbox im Eingangsbereich. Auch die Vorinstallation von vier E-Ladesäulen für Elektroautos wurde bereits eingeplant.

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Verantwortlich für die Planung ist das Architekturbüro „Tor 5“, ein alter Bekannter der GGW. Im vergangenen Jahr stellten die beiden Partner das Bauprojekt „Virchowbogen“ in Ückendorf fertig, auf 1500 Quadratmetern Fläche entstanden an der Bochumer Straße in Ückendorf 24 öffentlich geförderte Wohnungen. Optische Ähnlichkeiten der beiden Projekte sind durchaus feststellbar.

Die Kosten stiegen um knapp zwei Millionen Euro

„Gerade solche baulich herausfordernden Eckgebäude prägen das Stadtbild immer ganz besonders“, sagte Herfried Langer, Geschäftsführer von „Tor 5“ – solche Gebäude benötigten eine „ausdrucksstarke Handschrift“. Er bedankte sich bei der GGW, dass sie „durchgehalten“ habe – immerhin habe es seit dem Planungsbeginn im Jahr 2017 mit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg zwei Ereignisse gegeben, die die allgemeine Situation stark beeinflusst hätten.

Damit meinte Langer auch die deutlich gestiegenen Baukosten. 2017 war man davon ausgegangen, dass das Projekt etwa 6,5 Millionen Euro kosten würde – inzwischen betragen die Kosten 8,3 Millionen. Ans Aufgeben habe man aber nie gedacht, bekräftigte Harald Förster. „Das ist auch ein Statement an die Stadtgesellschaft: Die GGW hält durch, wir lassen uns durch die Wirrungen der vergangenen Jahre nicht beeindrucken.“ Förster kündigte an, dass die GGW auch in Zukunft etwa ein großes Wohnungsprojekt pro Jahr anstoßen würde.

Wer sich für eine der Wohnungen interessiert, kann sich unter 0209 706-1064 oder per E-Mail an informieren.