Gelsenkirchen. Die Abiturprüfungen am Mittwoch in NRW sind abgesagt. Auch in Gelsenkirchen konnten Schulen wegen Serverproblemen die Aufgaben nicht laden.
Das Abitur 2023 startete mit einer NRW-weiten Panne, die sich auch auf Gelsenkirchener Schulen auswirkte: Zahlreiche Schulleitungen verbrachten den Dienstagnachmittag vor den Rechnern mit dem Versuch, die Zentralen Abiturprüfungsaufgaben für die Fächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik herunterzuladen. Mittags war es einigen Schulen noch gelungen, am Nachmittag dann war der Server des Ministeriums nicht erreichbar. erst um 20.36 Uhr kam die Mail aus dem Ministerium mit der Entscheidung, die Prüfungen für Mittwoch, 19. April, abzusagen, in den Schulen an.
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Die Schulen wurden von Stunde zu Stunde vertröstet. Bis 18.30 Uhr sollte eine endgültige Entscheidung getroffen werden, ob die Zentralen Prüfungen am Mittwoch starten können oder nicht. Da es sich um zentrale Aufgaben handelt, ist ein Auftakt nur möglich, wenn die Aufgaben auch überall zur Verfügung stehen. Besonders schwierig wird es für die Schulen, weil am Mittwoch Prüfungen in Leistungs- und Grundkursen in naturwissenschaftlichen Fächern anstehen, für die es zum Teil auch Vorbereitungen in Form von Versuchsaufbauten bedarf.
Schulen von zwölf Uhr mittags bis nach 20 Uhr vertröstet
Während in Gelsenkirchen Frank Kaupert (Schulleiter Gauß-Gymnasiums) ein Download gelang, bemühten sich noch um 17.30 Uhr mehrere Schulen – darunter die Gesamtschulen Buer-Mitte, Horst und die Gesamtschule Ückendorf – vergeblich darum, die Aufgaben vom Server zu laden. Michael Scharnowski, Leiter des Leibniz-Gymnasiums, gelang es mit beharrlichen Versuchen im Zwei-Minuten-Takt am Nachmittag der Download, sodass hier abends alle Aufgabenpakete für die Prüflinge parat lagen. Und hoffte bis zuletzt, dass die Vorbereitungen nicht vergeblich blieben.
Entscheidung zur Absage erreicht Schulen um 20.36 Uhr
Die versprochene Mail des Ministeriums an die Schulleitungen, die bis 18 Uhr kommen sollte, war auch um 19 Uhr noch nicht bei den Schulen eingegangen, wo Leitungen und Fachlehrer zum Teil seit 12 Uhr auf ihre Rechner starrten wie das Kaninchen auf die Schlange. In der Mail soll verkündet werden, ob die Prüfungen am Mittwoch ab neun Uhr starten können oder nicht. Um 19.07 Uhr ging die Nachricht an die Schulen, dass man es ab 19.30 Uhr erneut versuchen solle, danach werde eine Entscheidung getroffen. Unterdessen hatten Schulleiter bereits die Anruflisten für die betroffenen Schülerinnen und Schüler im Anschlag, die über die mögliche Absage ihrer ersten Abiturprüfung informiert werden mussten. Um 20.36 Uhr endlich kam die endgültige Absage.
Neuer Prüfungstermin ist nun der 21. April: Für die Schülerinnen und Schüler aus muslimischen Familien ein denkbar schlechter Tag, wie Schulleiter Achim Elvert (GSÜ) betont. Es ist der Tag des Zuckerfestes. Es hätte als Alternative auch noch einen anderen bislang prüfungsfreien Tag gegeben, den 27. April nämlich.