Gelsenkirchen. Es tut sich ‘was beim „Gelben Haus“ an der Schalke Meile. Wann die Sanierung und der neue Anstrich der Schrottimmobilie erfolgen sollen.

Das „Gelbe Haus“ an der Schalke Meile ist ein Hingucker und Streitobjekt zugleich. In der Schrottimmobilie mitten im königsblauen Herzen Gelsenkirchens soll sich alsbald etwas tun. Das zum Teil leerstehende marode Gebäude soll nach dem Willen der neuen Eigentümerin einen „dezent blauen Sockel und einen weißen Fassadenanstrich“ erhalten. Start: wahrscheinlich „in sechs bis acht Wochen“, wie der Geschäftsführer des Unternehmens, Sajad Soleymanmanesh, telefonisch auf Anfrage mitteilte. Man stehe bereits in Verbindung mit einem Gerüstbauer.

Die Arbeiter sollen Soleymanmanesh zufolge zunächst Beschädigungen am Putz ausbessern, also etwa Risse und abgeplatzte Stellen der Gründerzeitfassade mit Ornamenten wieder auffüllen, danach soll der Anstrich folgen. Im Januar hatte die Immobilienfirma BBS1 UG aus Erkrath das Haus zur Überraschung vieler ersteigert und die Stadt als interessierte Käuferin ausgebootet.

„Gelbes Haus“ auf Schalke: Eigentümerin hat marode Haushälfte „von Müll befreit“

Die nicht bewohnte und heruntergekommene Haushälfte ist nach Angaben der Erkrather Vermietungsgesellschaft in den vergangenen Wochen „weitestgehend von Müll befreit worden, dazu gehörte auch der Gartenbereich“. Lediglich in den oberen Etagen der leeren Haushälfte befände sich noch etwas Unrat. „Der wird aber auch noch beseitigt.“ Unter der Woche waren an der Kurt-Schuhmacher-Straße tatsächlich Sperrmüllhaufen zu sehen. Nach Angaben des BBS1-Geschäftsführers sind die Bewohner der anderen Haushälfte ebenso aufgefordert worden, ihren Gebäudeteil auf Vordermann zu bringen.

Nach Einschätzung der neuen Eigentümer kann die Innensanierung „in etwa drei Monaten beginnen“, ohne dass dazu die Mieter ihre Wohnungen verlassen müssten. Trockenbauer, Elektriker, Installateure sollen dann dafür sorgen, dass das Gebäude „bis vielleicht auf ein oder zwei Wohnungen spätestens bis zum Ende des Jahres wieder in Schuss ist“, so der BBS1-Geschäftsführer weiter.

Die Erkrather Vermietungsgesellschaft hatte den Bieterwettstreit mit einem Gebot von insgesamt rund einer Dreiviertelmillion Euro für die Hausnummern Kurt-Schumacher-Straße 124 und 126 gewonnen. Damit ist der angesetzte Verkehrswert für das „Gelbe Haus“ fast um das Doppelte übertroffen worden.

Aufgrund der hohen Kaufsumme und der geschätzten Sanierungskosten waren zudem Zweifel geäußert worden, ob die neue Eigentümerin tatsächlich in der Lage sein wird, Kauf und Renovierung zu stemmen. In einem Gutachten von Bauexperten waren die Modernisierungskosten allein für die marode Hälfte mit rund 760.000 Euro angegeben worden.

Bei Zwangsversteigerungen müssen Meistbietende lediglich zehn Prozent des Verkehrswertes sofort bezahlen, die Restsumme wird nach einer Frist von acht Wochen fällig – die Wartezeit läuft bald ab.