Gelsenkirchen. Für Gelsenkirchener Polizei und KOD war er ein Großeinsatz-Tag, dieser Car-Freitag. Doch das Konzept der starken Präsenz auf der Straße ging auf.
Die Strategie der Gelsenkirchener Polizei, am berüchtigten „Car-Freitag“ – dem Saisonauftakt der Poser-Szene – mit starker Präsenz eine Eskalation von Szenetreffen zu verhindern, ist aufgegangen. Bereits im Vorfeld hatte die Polizei verstärkte Verkehrskontrollen und konsequentes Vorgehen gegen Raser und Poser angekündigt. Am Karfreitag dann waren die Beamten gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) zwischen 18 und ein Uhr nachts im ganzen Stadtgebiet unterwegs.
Treffen am Supermarkt-Parkplatz Ulrichstraße schnell aufgelöst
Die ersten szenetypischen Fahrzeuge trafen gegen 20 Uhr auf dem Parkplatz eines Supermarktes an der Ulrichstraße in Erle ein. Die Polizei rief hier umgehend Verstärkung, was dazu führte, dass die meisten Fahrzeuge freiwillig vom Parkplatz herunterfuhren. Die verbleibenden Fahrzeuge samt Insassen verließen den Platz nach Kontrollen ebenfalls ohne Gegenwehr. Das Präsenzkonzept von Polizei und KOD ging an diesem Car-Freitag so gut auf, dass es in Gelsenkirchen – im Gegensatz etwa zu Herne – zu keinen weiteren Ansammlungen von Mitgliedern der Tuner- und Poser-Szene mit ihren Fahrzeugen kam.
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Die mobilen Blitzer des Verkehrsüberwachungsdienstes der Stadt überwachten indes den Verkehr auf der Adenauerallee, an zwei Stellen auf der Willy-Brandt-Allee und auf der Kurt-Schumacher-Straße. Auf der Adenauerallee wurden in dem Rahmen 18 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt, an beiden Messstellen auf der Willy-Brandt-Alle waren es sechs und auf der Kurt-Schumacher-Straße 16 Überschreitungen des Tempolimits. An der Kurt-Schumacher-Straße in Höhe Gelsenwasser registrierte die Polizei die extremste Geschwindigkeitsüberschreitung: Statt mit den maximal erlaubten 70 Stundenkilometern war der Fahrer mit Tempo 133 unterwegs.
150 getunte Autos in der Stadt unterwegs – ohne Zwischenfälle
Bei zwei Fahrzeugkontrollen standen Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Drogen beziehungsweise Alkohol. Beiden Fahrern wurden auf der Wache Blutproben entnommen. Zusätzlich wurde im Rahmen des Einsatzes eine Person mit einem ausgeschriebenen Haftbefehl angetroffen und festgenommen. Insgesamt registrierten die eingesetzten Kolleginnen und Kollegen am Abend etwa 150 szenetypische Fahrzeuge mit etwa 200 Insassen im Stadtgebiet. Es wurden seitens der Polizei 70 Verwarngelder erhoben, 47 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt, 16 Kontrollberichte ausgehändigt sowie zwei weitere Berichte geschrieben und insgesamt drei Strafverfahren eingeleitet.