Gelsenkirchen-Buer. Abschied und Neubeginn in Gelsenkirchen-Buer: Das „Café Odiba“ wurde am neuen Standort wiederbelebt – mit edlem Kaffee und speziellen Leckereien.
Koffein-Junkies haben in Buer ab sofort eine neue Anlaufstelle, die zugleich eine altbekannte ist: Nachdem das „Café Odiba“ am Goldbergplatz Mitte März, wie angekündigt, geschlossen wurde, hat die Betreiber-Familie Bathen nahtlos unter gleichem Namen einen Laden am Marktplatz eröffnet – und damit einen jahrelangen Leerstand im Herzen der City beendet.
Wo bis zum Auszug der Spardabank im Sommer 2020 Geldanlagen, Kredite und Versicherungen im Fokus standen, dreht sich nun alles um die große Geschmacksvielfalt der kleinen braunen Bohnen: Direkt neben dem (auch weiterhin betriebenen) Odiba-Café an der Nienhofstraße können sich Fans von Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato und Co. in gemütlicher Atmosphäre in die höheren Weihen des Kaffee-Genusses einweisen lassen: Betriebsleiter Josef Bathen junior versteht den Standort nicht nur als Fachgeschäft für gehobene Kaffeekultur, sondern will seine Kunden beim Verwöhnen auch schlauer machen.
Gelsenkirchener Manufaktur röstet Kaffeebohnen selbst in Buer
Lokal, nachhaltig, handgemacht: Unter diesem Motto bietet er auf rund 80 Quadratmetern in seiner „Manufaktur (für) Kaffee, Popcorn, Kunst“ ein üppiges Sortiment selbst gerösteter Bohnen, „weil die Röstung den Geschmack am meisten beeinflusst.“
Allein für Espresso hält er 17 verschiedene Rohkaffeesorten bereit, die er über Großhändler aus Hamburg bezieht, welche nach seinen Angaben wiederum kleine Bauern und Kaffeeerzeuger in unterschiedlichen Ländern mit sozialen Projekten unterstützen, etwa bei Brunnenbau, Schulbildung und ärztlicher Versorgung.
Gelsenkirchener Unternehmer plant am Standort auch Barista-Kurse
Was in den recycelbaren Papier-Verpackungen mit den von Bathen junior künstlerisch gestalteten Etiketten verkauft wird, wurde am Firmen-Standort Vom-Stein-Straße von Josef Bathen senior im traditionellen Trommelröst-Verfahren bis zu 20 Minuten bei maximal 210 Grad Celsius geröstet. Das Ergebnis sind mal schokoladige Nuss-Noten, mal blumige Nuancen, die den Unternehmer „an den Duft einer Praline erinnern.“
Fakt ist: So groß ist die Auswahl, dass die Kundschaft bitteschön selbst probieren soll. „Wir haben täglich vier verschiedene Espresso-Bohnen im Ausschank. So können die Gäste selbst herausfinden, welche Sorte für sie die beste ist.“ Es versteht sich dabei für den Betreiber von selbst, dass die geschulten Mitarbeitenden über Herkunft, Röstung, Zubereitung und Geschmack informieren. Wer mehr darüber wissen will, dem legt Bathen mehrstündige Barista-Kurse ans Herz, die er demnächst vor Ort anbieten will.
Genießen und Schlemmen am alten Nierentischchen von Oma und Opa Bathen
Auch in Sachen Filterkaffee und Caffè Crema gibt’s mehr als nur eine Sorte, dafür sind etliche von ihnen von der Deutschen Röstergilde mit Sitz in Berlin prämiert. „Wir schicken jährlich von uns veredelte Bohnen bei diesem Zusammenschluss von 100 Röstereien ein. In diesem Jahr haben wir gleich in allen drei Kategorien – Espresso, Filterkaffee und Caffè Crema – die Goldmedaille bekommen“, berichtet Bathen stolz, aber auch nicht überrascht: Beliefert er doch auch die Restaurants der TV- und Sterneköche Frank Rosin und Björn Freitag.
Weil sich im Stehen schlecht(er) genießen lässt, laden Sitzgelegenheiten verschiedener Stilrichtungen zum Tasting ein, wie Profis das Probieren gerne nennen. In einer Ecke wartet ein bequemes grünes Ledersofa, das schon Studenten gute Dienste geleistet hat; gegenüber können Gäste am Nierentisch in den Sesseln von Oma und Opa Bathen Platz nehmen, während es sich eine größere Runde am rustikalen Holztisch gemütlich macht. Sogar eine alte Kirchenbank findet sich in dem mit Obstkisten aus dem Alten Land dekorierten Verkaufsraum.
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Eine bunte Auswahl an italienischem Gebäck, dekorativ arrangiert in Glasbehältern, soll den Kaffee-Genuss buchstäblich versüßen, ebenso wie Schokoladen, Tees, Spirituosen und natürlich die verschiedenen Popcorn-Sorten aus eigener Herstellung, die mal verspielt-süß, mal pikant-scharf daherkommen. „Lecker“ ist für das buersche Familien-Unternehmen augenscheinlich eine Kategorie mit vielen Facetten.
Geöffnet ist der neue Odiba-Store an der Nienhofstraße montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und samstags von 8 bis 15 Uhr.