Gelsenkirchen-Ückendorf. Beim Techniktag im Wissenschaftspark Gelsenkirchen können Jugendliche ganz hautnah viele Berufe kennenlernen. Örtliche Firmen präsentieren sich.
Geradezu greifbar gestaltete sich diese Berufsinformation für gut 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 im Wissenschaftspark. Der inzwischen vierte Techniktag des Netzwerks „Zukunft durch Innovation“, zdi, drehte die Wege etwas um.
„Wir haben das Format geändert“, erläutert Dr. Thorsten Balgar, zdi-Koordinator, „denn im letzten Jahr in der Gesamtschule Erle wurden die Jugendlichen praktisch an den Ständen entlang geschickt, wie sich das bei Berufsmessen manches Mal darstellen kann. Diesmal hier in den Arkaden konnten sie sich vorab anmelden, und aus fünf ausgesuchten und für sie interessanten Firmen und Berufsfeldern sind sie dann vorrangig konkret zu zweien an den Stand gegangen.“
Vorauswahl der Berufsgruppen erleichtert den Kontakt
Mehr sei dabei selbstverständlich auch möglich gewesen, keiner sollte von den weiteren Angeboten ausgeschlossen werden, schickt der Projektmanager für die Nachwuchsförderung zufrieden hinterher. Der emsige Betrieb zeigt das positive Echo der jugendlichen Besucher bei diesem außerschulischen Angebot. Durch die Vorauswahl nach ihren Interessen konnten die künftigen Berufsanfänger gezielt vorgehen.
Angesprochen waren die Gesamt-, Haupt- und Realschulen.
Immerhin 17 Betriebe waren diesmal mit dabei. Hautnah und persönlich wurde das Angebot, weil zahlreiche Auszubildende an den Ständen offen und vor allem aus ihrer Erfahrung vom Alltag und den typischen Abläufen und Anforderungen bei „ihren“ Firmen erzählen konnten.
„Interessant ist für viele Schülerinnen und Schüler dann natürlich auch noch, welche Betriebe praktisch ganz in ihrer Nähe sitzen und was die eigentlich machen“, beschrieb er. Neben klein- und mittelständischen Firmen sind auch große dabei, die an diesem Morgen für die Jugendlichen ihre Palette auffächern. „Schließlich gibt es zum Beispiel bei der Bogestra nicht nur Busfahrer, auch wenn die sicherlich gesucht sind und die vielleicht bekannteste Gruppe der Beschäftigten darstellen.“
Betriebe „um die Ecke“ oft nicht bekannt
Aber schließlich müssten ja etwa in den technischen Abteilungen des Nahverkehrsunternehmens die Polster der Fahrzeuge überarbeitet werden können. Das geschieht bei vielen Firmen eben mit eigenen Kräften aus Fachabteilungen und nicht durch Auftragsarbeiten an Fremdfirmen nach außen.
Mögliche Schwellenängste konnten durch persönliche Gespräche mit Ausbildern und Auszubildenden gesenkt, wenn nicht sogar völlig abgebaut werden. Ganz handgreiflich konnten die Schülerinnen und Schüler zur Zange greifen, um Kabelstränge zu isolieren und neu zu verbinden oder sogar ein Gerüstteil aufbauen.
„Wenn sich mit dem Betrieb oder der Firma bei den Jugendlichen auf diese Weise ein Gesicht verbindet, ein persönliches Gespräch, fällt es ihnen ungleich leichter, den Weg zu einem Praktikum oder womöglich zu einem Ausbildungsvertrag anzusteuern.“ Manchmal komme da sogar die Frage: „Wann kann ich kommen?“, schildert Balgar lächelnd.
Experimentieren überall willkommen
Einen besonderen Dank richtet Koordinator Balgar an Stefanie Schäfer vom kommunalen Bildungsbüro, die durch ihr Engagement zum erfolgreichen Zustandekommen dieses Techniktages beigetragen habe.
Sein Fazit lautet: „Wir freuen uns, dass die Unternehmen und Einrichtungen der Region mit vielen ansprechenden Mitmach-Experimenten beim Techniktag beste Anknüpfungspunkte für direkte Gespräche der Schülerinnen und Schüler mit Auszubildenden der einzelnen Berufe bieten.“ Gemeinsam könnten so Impulse für die Nachwuchs-Gewinnung in Technikberufen gegeben werden.
Mit dabei beim Techniktag unter anderem auch: Das WSA, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle, mit den Berufsbildern Wasserbauer, Elektroniker, Feinmechaniker und Binnenschiffer, ZINQ Gmbh & Co. KG mit Beschichtungstechnik/Feuerverzinken, die Gelsen-Net Kommunikationsgesellschaft und Ele, Emscher-Lippe Energie GmbH, um ihr Spektrum zu zeigen.