Gelsenkirchen. Schalke gegen BVB: Beim Derby wird in der Veltins Arena kein Bier verkauft, weil die Polizei darauf pocht. Bierverbot gilt aber nicht für alle.
Beide Mannschaften gehören ohne jeden Zweifel zu den positiven Überraschungen der Rückrunde: Während der BVB bisher alle seine Bundesligapartien in der zweiten Saisonhälfte gewonnen hat, hat sich der FC Schalke 04 wieder eine deutlich aussichtsreichere Ausgangsposition für den Klassenerhalt erarbeitet. Am Samstagabend treffen Schalke und Borussia Dortmund in der Gelsenkirchener Veltins Arena beim großen Revierderby aufeinander.
Völlig unabhängig von der jeweiligen Tabellensituation der präferierten Mannschaft sind diese Begegnungen für die Fans beider Vereine immer ein Highlight im Fußballjahr. Und zu so einem Fest gehört bekanntlich für viele Fans auch das eine oder andere Bier zur Stadionwurst. Daraus wird aber nichts. Jedenfalls für den größten Teil der Fans im Stadion.
In den VIP-Bereichen des Schalker Stadions darf beim Derby Bier getrunken werden
Denn während Schalke aus Sicherheitsgründen zähneknirschend auf den Verkauf von alkoholischen Getränken verzichten wird, wird es in den Bereichen der Arena, in denen das Bier nicht verkauft, wohl aber ausgeschenkt wird, ebenjenes auch geben. Die Eintrittskarten zu den VIP-Bereichen sind nämlich nicht nur deutlich teurer als Karten für die übrigen Tribünen. In den VIP-Tickets inbegriffen sind auch Getränke- und Speise-Flatrates.
Während die Zapfhähne im Großteil des Stadions also trocken bleiben werden – wodurch dem FC Schalke 04 dem Vernehmen nach Einnahmen in sechsstelliger Höhe entgehen könnten – wird das Bier in den Logen und Laola-Bereichen wie gewohnt fließen. In den Kommentarspalten sozialer Medien sorgen allein Spekulationen darüber schon für wilde Diskussionen. Dabei stößt den meisten sauer auf, dass es beim Bierverbot eine Zweiklassengesellschaft auf Schalke gibt.
Kritik gibt es aber auch zuhauf daran, dass der Verkauf von alkoholischen Getränken überhaupt eingestellt wird. Auf Drängen der Gelsenkirchener Polizei hat sich der Verein – wie schon beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden im Oktober 2021 – dazu entschieden. „Aus Sicht des FC Schalke 04 ist ein Verkaufsverbot von alkoholhaltigen Getränken bei Heimspielen grundsätzlich weder verhältnismäßig noch zielführend mit Blick auf die Argumentation der Sicherheitsbehörden“, erklärte der Verein am Mittwoch zwar. Hätten sich die Schalker Verantwortlichen anders entschieden, hätte die Polizei dem Sicherheitskonzept nicht zugestimmt.
Für die Polizei und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) steht indes außer Frage, dass die getroffenen Maßnahmen verhältnismäßig und zielführend seien. „Sie dienen einzig und allein dazu, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.“