Gelsenkirchen. Beschäftigte im öffentlichen Dienst aus Gelsenkirchen streiken an drei Tagen. Der Höhepunkt ist am 9. März. Das sorgt für Einschränkungen.
- Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Die Gewerkschaft Verdi hat die Gelsenkirchener Beschäftigten an drei Tagen in Folge zu Warnstreiks aufgerufen.
- Während es am 8. März um die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes geht, ruft Verdi für den 9. März alle Beschäftigten der Gelsenkirchener Stadtverwaltung zum Streik auf.
- Am 10. März legen dann nur Mitarbeitende der Gelsendienste die Arbeit nieder. Das bedeutet deutliche Einschränkungen bei der Müllabfuhr.
Die Eskalation im Tarifstreit setzt sich fort – und das sorgt in Gelsenkirchen an gleich drei Tagen für deutliche Einschränkungen bei der Kinderbetreuung oder Müllabfuhr.
Verdi ruft am Weltfrauentag (8. März) alle Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes in Gelsenkirchen und im mittleren Ruhrgebiet, also der vorwiegend weiblichen Berufe im öffentlichen Dienst, zum ganztägigen Warnstreik in Herne auf (Treffpunkt 9 Uhr am Europaplatz). Somit müssen auch wieder viele Eltern, deren Kinder in städtische Kitas gehen, ihr Kind zu Hause oder alternativ betreuen lassen. Schon an den nächsten zwei Tagen (9. und 10. März) folgen die nächsten Streiks – dann in Gelsenkirchen.
Warnstreik in Gelsenkirchen: Teilnehmende wollen Hans-Sachs-Haus umringen
Am Donnerstag geht es ausschließlich um die Gelsenkirchener Beschäftigten, jedoch aller Bereiche im öffentlichen Dienst – also um Tarifbeschäftigte, Auszubildende und Studierende der Stadtverwaltung, der Gelsendienste, des Jobcenters, der Stadtwerke, von Gekita, Gelsenkanal und der GKD-EL. Voraussichtlich wird also der Bürgerservice stark eingeschränkt sein, der Müll nicht abgeholt werden oder auch Kitas erneut geschlossen bleiben.
„Vereinbarte Termine in den Bürgercentern oder bei der Zulassungsstelle und der Führerscheinstelle werden jedoch voraussichtlich eingehalten. Auch das Standesamt wird vereinbarte Termine einhalten“, teilte die Stadt mit.
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Treffpunkt ist um 9 Uhr am Bahnhofsvorplatz, dann führt der Demonstrationszug zum Hans-Sachs-Haus, das die Teilnehmenden dann „umringen“ wollen. Prognosen zur Teilnehmerzahl wollte man bei Verdi nicht abgeben. Adressiert werden soll Karin Welge dann direkt – jedoch ausnahmsweise einmal nicht in ihrer Rolle als Verhandlungsführerin und Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), sondern in ihrer Rolle als Oberbürgermeisterin und damit Vorgesetzten der streikenden Beschäftigten. Die zentrale Kundgebung soll am Heinrich-König-Platz stattfinden und um 11.15 Uhr enden.
Warnstreik bei Gelsendienste: Einschränkungen bei der Müllabfuhr
Am Freitag dann sind alle Beschäftigten der Gelsendienste dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Los gehen soll es laut Verdi um 8 Uhr am Wertstoffhof an der Adenauerallee 115. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag „ist davon auszugehen, dass die Abfuhr der grauen, blauen und braunen Tonnen nur teilweise erfolgen bzw. komplett ausfallen wird“, informiert der städtische Entsorgungsbetrieb.
Von einem Ausfall der Müllabfuhr betroffene Gelsenkirchener können den Restabfall einmalig bei der nächsten regulären Sammlung in der kommenden Woche in Säcken neben ihre graue Tonne stellen. „Die Abfallmenge darf jedoch nicht größer sein als das Volumen der Restmüllbehälter am jeweiligen Grundstück“, so Gelsendienste. Es sollten dicke, reißfeste Abfallsäcke dazu benutzt und sorgfältig verschlossen werden. Sie dürfen außerdem nicht schwerer als 15 Kilogramm sein.
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Alternativ kann nicht abgefahrener Restmüll laut Gelsendienste bis einschließlich Donnerstag, 16. März, kostenfrei an den Wertstoffhöfen an der Adenauerallee 115 und der Wickingstraße 25b angeliefert werden. „Hierbei ist ein Nachweis zu erbringen, dass der Abfall aus einem vom Streik betroffenen Haushalt in Gelsenkirchen stammt, zum Beispiel durch die Vorlage des Personalausweises“, heißt es in einer Pressemitteilung. Streikbedingt ausfallende Abholtermine für Sperrmüll oder Elektrogroßgeräte wolle man an folgenden Arbeitstagen kurzfristig nachholen, genaue Nachholtermine könnten nicht genannt werden.
Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Verdi hält bisheriges Angebot für „unzureichend“
In der zweiten Verhandlungsrunde der Tarif- und Besoldungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben die Arbeitgeber aus Sicht von Verdi „ein völlig unzureichendes Angebot auf den Tisch gelegt“. Neben einem Inflationsausgleichsgeld ist eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 bei einer Laufzeit von 27 Monaten vorgesehen.
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Verdi dagegen fordert eine Lohnsteigerung um 10,5 Prozent, mindestens jedoch um 500 Euro im Monat für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Azubis und Studierende sollen 200 Euro mehr erhalten und unbefristet nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Die dritte Verhandlungsrunde findet vom 27. bis 29. März 2023 in Potsdam statt.