Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen ist am Freitag eine Bombe entschärft worden. Um 16.16 Uhr war der Zünder gezogen. Tausende Anwohner können wieder nach Hause.

Die Entschärfung der US-amerikanischen Weltkriegsbombe, die in einer Kleingartenanlage am Rande der Florastraße in Bulmke-Hüllen gefunden wurde, hat geklappt. Die Feuerwerkerin des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hat um 16.16 Uhr Vollzug gemeldet. Alle Sperrungsmaßnahmen wurden daraufhin aufgehoben. Alle betroffenen Anwohner können nun in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren.

Der Beginn der Entschärfung war für 13.30 Uhr vorgesehen. Er verzögerte sich, weil einige uneinsichtige Anwohner in der Evakuierungszone ihre Wohnungen nicht verlassen wollten. „Letztlich hat aber alles doch recht gut und reibungslos geklappt“, resümierte Polizeisprecher Stephan Knipp. Insgesamt 6500 Menschen waren von den Maßnahmen betroffen. 26 Straßen mussten gesperrt oder evakuiert werden.

Große Bombenentschärfung in Gelsenkirchen: Das ist der Evakuierungsradius, 6500 Menschen müssen den gesperrten Bereich bis voraussichtlich 11 Uhr verlassen.
Große Bombenentschärfung in Gelsenkirchen: Das ist der Evakuierungsradius, 6500 Menschen müssen den gesperrten Bereich bis voraussichtlich 11 Uhr verlassen. © Stadt Gelsenkirchen

Bombenentschärfung in Gelsenkirchen: Wesentlich größere Bombe als zunächst gedacht

Statt der vermuteten Fünf-Zentner-Bombe waren die Kräfte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes am Donnerstag auf ein doppelt so großes Exemplar gestoßen. „Der Zünder ist auch noch intakt. Sie muss entschärft werden“, erklärte Stadtsprecher Martin Schulmann auf WAZ-Anfrage.

Das Problem: Die größere Bombe erfordert eine Erweiterung der Evakuierungszone. Der Radius liegt bei Fünf-Zentner-Exemplaren bei 250 Metern. In diesem Bereich hätten „nur“ 470 Anwohnerinnen ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen. Bei Zehn-Zentner-Exemplaren ist dieser Radius aber doppelt so groß – nämlich 500 Meter. „Und in diesem Bereich leben etwa 6500 Menschen“, schilderte Schulmann. Die Folge: Der logistische Aufwand für die Entschärfung war für die Stadt ein deutlich größerer.

Kabelfund am Donnerstagvormittag verzögerte Ausgrabungsarbeiten

Am Donnerstagvormittag hatten die Ausgrabungsarbeiten bereits begonnen. Diese mussten aber jäh unterbrochen werden. Die Kräfte waren beim Buddeln auf ein nicht verzeichnetes Kabel gestoßen.

Auch interessant

Große Bombenentschärfung in Gelsenkirchen am Freitag (17. Februar): Schlange stehen vor der Turnhalle, wo die Registrierung stattfindet.
Von Thomas Richter und Gordon Wüllner-Adomako

Dieser Kabelfund verhinderte für mehrere Stunden, dass weitergegraben werden konnte. Letztlich stellte sich heraus, dass es sich um ein Stromkabel handelte, das aber verschoben werden konnte.

Betroffen waren zunächst nur Teile der Bulmker Straße, Florastraße, Gabelskamp, Hohenstauffenallee, Küpershof und Ravenbusch. Nun kamen zahlreiche Straßenzüge und Siedlungen hinzu – darunter auch der Tossehof mit zahlreichen Hochhäusern, wo allein Hunderte Menschen wohnen. Eine Sammelstelle für betroffene Anwohnerinnen und Anwohner wurde im Schalker Gymnasium (Liboriusstraße 103) eingerichtet. Was Betroffene dort erlebt haben, lesen Sie hier.