Gelsenkirchen. Am Berger See sollte ein „Stadtstrand“ entstehen. Doch daraus wird erst mal nichts. Worauf sich die Gelsenkirchener stattdessen freuen können.
Ein „Stadtstrand“ in Gelsenkirchen – idealerweise direkt am Berger See: Für viele WAZ-Leser und die Mehrheit der Politik klang das nach einer traumhaften Vorstellung. Schon im Sommer 2022 sollte es eine Cocktailbar im Angesicht der Fontänen geben, doch dann verzögerte sich das, vor allem von der SPD angestoßene Projekt. Es müssten erst noch umweltrechtliche Gutachten eingeholt werden, hieß es seitens der Verwaltung. Mittlerweile wurden Fakten geschaffen – und für das Projekt sieht es nicht gut aus.
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„Die Verwaltung hat die Genehmigungsfähigkeit eines solchen Projektes zwischenzeitlich geprüft und ist zudem Ergebnis gekommen, dass es aufgrund seiner Lage im Landschaftsschutzgebiet naturschutzrechtlich nicht genehmigungsfähig ist“, heißt es jetzt seitens der Stadt. Der Beschluss, einen „Stadtstrand“ in Gelsenkirchen anzupeilen, sei aus diesem Grund aufzuheben.
SPD Gelsenkirchen: Projekt Stadtstrand am Berger See nicht gestorben
Für Lukas Günther, stellvertretender Fraktionschef der SPD, ist „das Projekt aber noch nicht gestorben“, wie er im vergangenen Wirtschaftsausschuss betonte. Der ganze Vorgang habe gezeigt, dass „man mal an die Satzung von Schloss Berge, die 1995 in Kraft getreten ist, herangehen muss“ – mit dem Ziel, den Standort „zeitgemäß zu beleben." Da stimmte auch die AfD zu: „Wir sollten die Satzung überarbeiten, um die Attraktivität zu fördern“, meinte Friedhelm Rikowski.
Umsetzen sollte den „Stadtstrand“ am Berger See die Schausteller Familie Arens, die mit einem vergleichbaren Projekt am Hengsteysee in Hagen bereits Erfolge feiern konnten. Dass Paragrafen ihre Pläne in Gelsenkirchen nun zunichtemachen, ist für Jeffrey Arens „keine Hiobsbotschaft“, wie er betont. Denn sein Geschäft laufe nun nach den Jahren der harten Corona-Einschränkungen wieder gewohnt gut. Aktuell sei er mit seinem Familienbetrieb mit den Planungen für das beliebte Parkfest im Revierpark Nienhausen beschäftigt. Dies soll nach langer Pause vom 30. Juni bis 2. Juli im dann neu gestalteten Revierpark stattfinden.
Sollte der „Stadtstrand“ mit einer neuen Satzung für Schloss Berge irgendwann doch möglich werden, dann sei er „immer noch offen für das Projekt“, sagt Arens. „Man muss dann natürlich schauen, ob man das Personal für so ein großes Projekt hat.“
M One Beachclub in Gelsenkirchen-Bismarck soll auch 2023 öffnen
Wenn nicht Berger See, dann vielleicht die Marina? Freuen können sich die Gelsenkirchener möglicherweise darauf, dass zumindest der „M One Beachclub“ in Bismarck auch in diesem Jahr wieder öffnen wird. Hier wurde im vergangenen Jahr – und das aus Sicht der Betreiber ziemlich erfolgreich – erstmals das umgesetzt, was man auch am Berger See aufbauen wollte: Sand, Cocktails, Urlaubs-Feeling. Offiziell bestätigen konnte man eine Fortführung des Beach Clubs 2023 auf WAZ-Nachfrage bei „M One“ allerdings noch nicht. Es würden noch Genehmigungen ausstehen.