Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Einen ebenso kuriosen wie erschreckenden Fund hat der Zoll in Gelsenkirchen gemacht: Kratzstöcke hergestellt aus Alligatorenfüßen.

Solche Funde machen selbst Zollbeamte nicht alle Tage: Vier auf Holzstöcken präparierte Alligatorenfüße hat der Zoll in Gelsenkirchen Ende November in einem Postpaket aus den USA entdeckt und beschlagnahmt.

Zoll Gelsenkirchen; Alligator-Kratzstöcke werden für 4,99 US-Dollar feilgeboten

Nach Angaben von Zoll-Sprecherin Andrea Münch, hat sich selbst „der erfahrene Kollege, der das Paket am Zollamt in Gelsenkirchen zur Kontrolle geöffnet hat, erschreckt“. Und zwar so sehr, dass er erst einmal einen Schritt zurückgetreten sei.

Denn: Im Innern des Paketes kamen sogenannte „Backscratcher“, also „Kratzstöcke“ zum Vorschein – allerdings hergestellt aus den krallenbewehrten Füßen eines Mississippi-Alligators. Der Zollbeamte nannte den Fund „abscheulich“.

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Adressiert war das Geschenkpaket mit den scharfen Tier-Präparaten an einen 48-jährigen Mann aus Haltern am See gewesen, er selbst hatte es nicht bestellt. Wer ihm das kuriose Geschenk gemacht hat, blieb offen. Bekannt ist, dass ein Geschäft in den Vereinigten Staaten von Amerika „auf der Homepage diese Kratzstöcke für 4,99 US-Dollar anbietet“, so Münch weiter.

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Mississippi-Alligatoren sind streng geschützt. Die Einfuhr lebender oder toter Tiere der Art oder von Waren, die aus Teilen der Tiere hergestellt wurden, in die Europäische Union bedarf einer Genehmigung. Da eine solche nicht vorlag, zog der Zoll den Fund ein.

Das Bundesamt für Naturschutz soll nun entscheiden, ob sie als abschreckendes Beispiel zu Anschauungs- und Schulungszwecken verwendet oder vernichtet werden.

Ohne die erforderliche Genehmigung für die Ein- oder Ausfuhr von artengeschützten Tieren, Pflanzen oder daraus hergestellten Gegenständen droht nicht nur die Beschlagnahme der Ware, sondern auch die Verhängung einer Geldstrafe.