Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Wissenschaftspark möchte gern einen Erweiterungsbau realisieren. Die Pläne mussten aber verschoben werden. Das sind die Gründe.
Im Sommer 2020 waren die Verantwortlichen des Wissenschaftsparks mit ihren Plänen für einen Erweiterungsbau erstmals an die Öffentlichkeit gegangen. Heute, gut zweieinhalb Jahre später, ist von dem neuen Gebäude, das am südlichen Ende des Areals in Ückendorf entstehen soll, aber noch immer nichts zu sehen. „Das Projekt mussten wir verschieben“, erklärte Stefan Eismann, einer der beiden Geschäftsführer des Hauses, auf Nachfrage der WAZ. Auch ein Bauantrag sei nach wie vor noch nicht gestellt.
Wissenschaftspark sucht noch einen Ankermieter für den Erweiterungsbau
Als Grund für die Verzögerungen nannte Eismann „die allgemeine Marktsituation“. Die Baupreise und Materialkosten seien seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges in exorbitante Höhen geschossen. Hinzu kämen die deutlich gestiegenen Bauzinsen. Und der mit Abstand wichtigste Punkt: Nach wie vor konnte kein Ankermieter für den Neubau gefunden werden, der garantiert einen Großteil der geplanten 6000 bis 8000 Quadratmeter an Bürofläche übernehmen will.
„Wir sind deshalb noch mitten in der Planungsphase, wollen die Pläne aber nun so weit vorantreiben, dass wir sofort einen Bauantrag stellen können, wenn es die Marktbedingungen wieder hergeben“, erläuterte Eismann. Vor zweieinhalb Jahren schwebte den Machern als Erweiterung noch ein Rundbau vor. Da dies aber eine besonders kostspielige Lösung sei, würden derzeit noch weitere Alternativen geprüft, so Eismann. Man werde aber „die richtige Balance zwischen optimaler, hochwertiger Anmutung des Neubaus und der kostenmäßigen Umsetzbarkeit finden“.
Nachfrage von kleineren Firmen und Start-ups nach neuen Büroflächen ist ungebrochen
Das betreffende Grundstück ist in Besitz der Wissenschaftspark GmbH. „Wir haben sofortiges Baurecht“, sagt Eismann. Das im Jahr 1995 eröffnete Technologiezentrum mit Sitz an der Munscheidstraße in Ückendorf ist bereits seit längerem voll vermietet. Und die Nachfrage nach Bürofläche von kleineren Firmen oder Start-up-Unternehmen sei nach wie vor ungebrochen, versichert der Geschäftsführer. Genau deshalb strebe man einen Erweiterungsbau ja auch an.
Die interessierten Firmen würden aber allesamt nur nach einem kleineren Raumangebot fragen. „Uns fehlt allein der große Ankermieter“, so Eismann. Ohne diesen könne das Projekt eben nicht starten. „Wir sind aber optimistisch, dass wir es perspektivisch hinbekommen und stemmen können“, so Eismann.