Gelsenkirchen. Der Emscher-Lippe-Index rutscht innerhalb eines Jahres von 125,6 auf 73,2 Punkte. So werten Sparkasse und IHK Gelsenkirchen die Wirtschaftslage.
Der Elix, der Emscher-Lippe-Index setzt seine Achterbahnfahrt fort. Das regionale Wirtschaftsbarometer ist nach einem heftigen Ausschlag auf den Sieben-Jahres-Höchststand von 125,6 Punkten im Herbst 2021 auf aktuell 73,2 Punkte abgerauscht.
Schlechter bewerteten die Unternehmen im Emscher-Lippe-Raum die Wirtschaftslage nur im Corona-Frühjahr 2020. Der Wert damals lag bei 66,2 Punkten. Insgesamt, verdeutlicht die Umfrage unter 150 heimischen Unternehmen, ist die Stimmung so mies wie bei der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise Anfang 2009.
Gelsenkirchener IHK-Leiter: „Die Lage spitzt sich weiter zu“
Hohe Energiepreise und Inflation belasten die Wirtschaft in der Emscher-Lippe-Region massiv. „Der Russland-Ukraine-Krieg trifft die hiesige Wirtschaft mit voller Wucht. Im Herbst 2022 werden die gesamtwirtschaftlichen Folgen immer deutlicher spürbar,“ sagt Michael Hottinger, Geschäftsführer der S-Private Banking Gelsenkirchen GmbH, die den Elix in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen herausgibt. „Die Lage spitzt sich weiter zu. Nachdem die Corona-Pandemie an den finanziellen Kräften gezehrt hat, könnte sich die aktuelle Energiekrise zum existenziellen Problem auswachsen“, stellt Jochen Grütters, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Leiter des IHK-Standorts Nord Westfalen in Gelsenkirchen fest.
Wir taggen GElsen: Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt und auf TikTok. Oder besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.
Nur noch 60 Prozent der Betriebe berichten von einer unproblematischen Finanzlage. Insgesamt bewerten rund 83 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit gut oder befriedigend. Im Frühjahr waren es noch 94 Prozent. Von schlechten Geschäften berichten allerdings aktuell nur 17 Prozent der Firmen. Jedoch schauen 58 Prozent pessimistisch in die Zukunft, zum Jahresbeginn waren es nur 12 Prozent.