Gelsenkirchen/ Oberhausen. In einer McDonald’s-Filiale in Oberhausen sind drei Gelsenkirchener bei Schießerei schwer verletzt worden. Der Täter ist flüchtig.

  • Mittlerweile fahndet die Polizei mit einem Fahndungsfoto nach einem dringend Tatverdächtigen. Er flüchtete möglicherweise mit weiteren Familienmitgliedern mit unbekanntem Ziel in einem Citroen C4, Picasso, weiß,mit dem Kennzeichen ME-OA2013.
  • Es handelt sich um einen türkischstämmigen Mann mit Wohnsitz in Essen. Der Mann hat schwarzes Haar, braune Augen und eine untersetzte Figur.
  • Die Polizei bittet dringend um Hinweise auf den Aufenthaltsort des Mannes unter der Nummer 0201/ 8297272, warnt aber dringend davor, sich ihm zu nähern. Vermutlich trägt er eine Schusswaffe bei sich.

Drei Gelsenkirchener sind bei einer dramatischen Auseinandersetzung am Samstagabend in Oberhausen schwer verletzt worden. Es geschah an der Mülheimer Straße in Oberhausen, in einer McDonald’s-Filiale, die dort als Drive-in und McCafé fungiert. Am Sonntagmorgen bereits deutet jedoch nichts mehr daraufhin, dass es hier am Samstagabend direkt vor der Eingangstür zu einer brutalen Gewalttat gekommen ist, die selbst Metropolen wie Berlin und Amsterdam nicht jeden Monat erleben.

Was geschehen ist: Nach einem lautstarken Streit mit anschließender Schlägerei kurz nach 20 Uhr hat ein zu diesem Zeitpunkt noch unbekannter Täter zu einer Pistole gegriffen und mehrere scharfe Schüsse abgegeben: zwei Männer und eine Frau aus Gelsenkirchen wurden schwer verletzt, einer der Männer, 49 Jahre alt, erlitt einen Bauchschuss und schwebte sogar in Lebensgefahr. Der 47-jährigen Frau wurde ins Bein und dem 28-jährigen Mann in den Arm geschossen.

Nach diesem Mann fahndet die Polizei. Er ist dringend tatverdächtig.
Nach diesem Mann fahndet die Polizei. Er ist dringend tatverdächtig. © Foto: Polizei

Mittlerweile hat die Polizei ein Fahndungsfoto herausgegeben, mit dem nach dem Täter, einem in Essen wohnhaften türkischstämmigen Mann, gefahndet wird. Die Polizei bittet dringend um Hinweise auf den Mann, warnt die Bevölkerung aber davor, selbst Kontakt aufzunehmen, da der Mann gefährlich sei.

Drei verschieden farbige Kreise auf dem Boden der Filiale

Am Sonntag erkennt man nur noch auf dem Boden vor der Eingangstür an drei verschieden farbigen Kreisen, dass hier vor kurzem Polizei-Profis ermittelten. Ein einsamer Wagen aus Essen versucht um 9.25 Uhr am Mikrofon des Drive-in-Bereichs dieser Niederlassung ein paar zuckrige Donuts in unterschiedlichen Variationen für das Sonntagsfrühstück zu bestellen. Die Mitarbeiter der McDonald’s-Filiale dürfen mit Journalisten nicht reden – die Zentrale hat das, wie in solchen Fällen durchaus üblich, verboten, alles soll über die Pressestelle laufen.

Erst seit neun Uhr hat das McDonald’s-Café wieder eröffnet, so als habe es diese schockierende Tat nicht gegeben. Die Polizei hatte natürlich abends nach den Schüssen die Schließung der Filiale angeordnet, um in Ruhe alle Spuren zu sichern. Das ganze Areal wurde weiträumig abgesperrt.

Nur noch ein paar farbige Kreise am Eingang der Oberhausener McDonalds-Filiale zeigen am Sonntagmorgen an, dass am Samstagabend hier eine Gewalttat geschah.
Nur noch ein paar farbige Kreise am Eingang der Oberhausener McDonalds-Filiale zeigen am Sonntagmorgen an, dass am Samstagabend hier eine Gewalttat geschah. © mape

Der Täter ist bekannt, aber noch auf der Flucht

Normalerweise hat McDonald’s hier am Samstagabend bis zum Sonntagmorgen 3 Uhr geöffnet, verkauft rege Hamburger und Salate an meist junge Menschen. Es ist ein beliebter Treffpunkt, denn dort ballen sich Freizeiteinrichtungen wie Sportstudios, die Turbinenhalle als Konzertstätte und der Club Steffys mit seinen gut besuchten DJ-Nächten. Wer an solchen Samstagabenden mit einer Pistole herumfuchtelt, gefährdet an diesem Ort sehr viele Menschen.

40-jähriger Türke aus Gelsenkirchen war dabei, aber nicht der Täter

Die Polizei fahndet nun nach dem Mann, der mit seiner Pistole die drei Menschen angeschossen hat. Der Täter ist am Sonntagmorgen bereits der Polizei namentlich bekannt, er befindet sich aber noch auf der Flucht. Er soll 51 Jahre alt sein und in Essen wohnen. Dort hat es nach Angaben der Staatsanwaltschaft laut „Bild-Zeitung“ bereits eine Hausdurchsuchung gegeben, der Mann sei aber nicht angetroffen worden. Zwar gab es bereits am Samstagabend bereits eine Festnahme, doch der 40-jährige Türke aus Gelsenkirchen war wohl bei der Tat nur anwesend, hat selbst nicht geschossen. Er sitzt vorläufig noch in Polizeigewahrsam.

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Am Samstagabend sind die Verletzten mit Rettungswagen sofort zu Krankenhäusern gefahren worden, die Polizei hält ihren Aufenthaltsort geheim. Denn noch sind die Hintergründe der Tat nicht klar genug. Steckt dahinter ein Racheakt von kriminellen Banden? Geht es um Geld, das irgendjemand schuldete? Handelt es sich um einen Eifersuchts-Ausbruch? War die Tat womöglich geplant?

Schüsse bei McDonalds: Essener Mordkommission ermittelt jetzt

Die Oberhausener Polizei hat jedenfalls noch am Samstagabend die Zuständigkeit abgegeben an die Essener Polizei. Die ist bei solchen schweren Verbrechen organisatorisch immer zuständig, weil das Polizeipräsidium Essen/Mülheim hierfür besser besetzt ist. Sie bildete unter Führung der Staatsanwaltschaft Duisburg eine Mordkommission. Und diese hat sehr schnell entschieden, noch am Abend die Verletzten in den Krankenhäusern zu bewachen – zu ihrem eigenen Schutz. Denn wie es aus Polizeikreisen heißt, ist man sich nicht sicher, ob der flüchtende Täter noch weiter machen will und den Mordversuch (bzw. juristisch auch Totschlagsversuch) vollenden möchte.

Rettungswagen auf der Mülheimer Straße in Oberhausen vor McDonald’s und der Turbinenhalle am Samstagabend, nachdem die Schüsse gefallen sind.
Rettungswagen auf der Mülheimer Straße in Oberhausen vor McDonald’s und der Turbinenhalle am Samstagabend, nachdem die Schüsse gefallen sind. © Justin Brosch | JUSTIN BROSCH

Schwer Verletzter ist außer Lebensgefahr

Zum Glück kann die Polizei am Sonntagmorgen bereits eine positive Nachricht verkünden: Der Mann, der durch die Schüsse so schwer verletzt worden war, dass die Ärzte um sein Leben fürchteten, ist so gut behandelt worden, dass er nicht mehr in Lebensgefahr ist.

Die Polizei weiß nun schon nach kurzer Nacht der Ermittler mehr: Sie gehen davon aus, dass die Tat nicht zufällig passierte, es sich bei den Angeschossenen also nicht um Zufallsopfer handelt. Vielmehr vermutet die Polizei, dass zwischen den verschiedenen Personen geschäftliche Beziehungen bestanden haben.