Gelsenkirchen-Buer. Schlechte Nachrichten für Gelsenkirchen-Buer: Der Biosupermarkt Denns kündigt seinen Mietvertrag in der Markthalle. Das sind die Gründe.
Das ist ein Tiefschlag für die Innenstadt Gelsenkirchen-Buer: Wie die WAZ erfuhr, wird der Biosupermarkt Denns seinen Mietvertrag für die Markthalle zum 30. April 2023 kündigen. Denns ist zurzeit – abgesehen von einem Corona-Testzentrum – das einzige offene Geschäft in der Markthalle. Nach dem Auszug droht dem prestigeträchtigen Gebäude wieder der Leerstand.
Erst zwei Jahre ist es her, dass Denns die Filiale in Buer eröffnet hatte: Damals war nach fünf langen Jahren endlich wieder Leben in die Markthalle eingekehrt. Auf rund 550 Quadratmetern hatte Denns eine Auswahl an Bio-Lebensmitteln, ökologischen Drogeriewaren und Naturkosmetik angeboten, außerdem erwartete die Kunden gleich am Eingang ein Biobäcker.
Diese Gründe gibt Denns für den Rückzug aus Gelsenkirchen-Buer an
Geplant war, dass Denns nicht der einzige Mieter der Markthalle bleiben sollte: Als der buersche Investor Thomas Bernau, der das Gebäude im Jahr 2014 gekauft hatte, seine Pläne vorstellte, war die Rede von mehreren Gastronomiebetrieben, die dort einziehen sollen: eine „Noah’s Place“-Filiale, ein Sushi-Restaurant sowie im Obergeschoss des Gebäudes eine Filiale der Restaurantkette „The Italian“ und eine Gaststätte mit Wirtshauscharakter. Der Recklinghäuser Gastronom Uwe Suberg, der die meisten dieser Restaurants betreiben wollte, bestätigte aber jetzt auf Nachfrage, dass es aktuell keine Pläne für eine baldige Eröffnung gebe.
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Bei Denns war man schon seit geraumer Zeit unzufrieden mit der Situation in der Markthalle. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. „Bedauerlicherweise haben sich in den vergangenen zwei Jahren unsere Erwartungen an ein ansprechendes Standortumfeld hier, in der Markthalle in Gelsenkirchen-Buer, nicht erfüllt“, sagte André Mory, bei Denns Leitung für die Region Nordrhein-Westfalen. „Nach reiflicher Überlegung haben wir uns nun dazu entschieden, den Mietvertrag zum 30. April 2023 zu kündigen.“
Denns prüft neuen Standort in Gelsenkirchen
Grund dafür sei „die anhaltend mangelnde Attraktivität durch die nicht fertiggestellten Mietflächen beziehungsweise die stockenden Bauleistungen, die seit langem schon zu einer geringen Besucherfrequenz beitragen“. Damit erfülle die Markthalle „in keiner Weise die Erwartungen an eine attraktive Einkaufsatmosphäre, wie sie insbesondere für unsere Kundinnen und Kunden wünschenswert wäre“, so Mory. Wann genau Denns seine Türen zum letzten Mal schließt, konnte Mory allerdings noch nicht sagen. Inhaber Thomas Bernau war zu einer Stellungnahme gegenüber der WAZ nicht bereit.
Ob Denns der Stadt Gelsenkirchen erhalten bleibt, ließ André Mory noch offen. „Wir prüfen die Möglichkeiten eines Umzugs und sind aktuell auf Standortsuche“, sagte er. Zur konkreten Terminplanung könne er aber derzeit noch nichts sagen.
Bezirksbürgermeister Dominic Schneider befürchtet langen Leerstand
Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD) bedauerte die Ankündigung von Denns: „Das ist sehr schade für Buer und für die Entwicklung gerade rund um den Marktplatz.“ Jetzt müsse man schauen, was der Investor als Nächstes für die Markthalle plane. „Ich befürchte allerdings einen langen Leerstand und wenig Aktivitäten vonseiten des Besitzers“, so Schneider, „ich lasse mich aber auch gerne positiv überraschen.“
Die Buersche Markthalle war im Jahr 1999 eröffnet worden. Zunächst ein großer Anziehungspunkt, ließ die Attraktivität der Halle im Laufe der Jahre stetig nach, immer mehr Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe zogen aus. 2014 hatte Thomas Bernau das Gebäude erworben. 2019 begann er mit tiefgreifenden Umbauarbeiten: So wurde unter anderem eine Zwischendecke eingezogen, an der Außenseite, zum Marktplatz hin, sollte ein Glasaufzug entstehen.