Gelsenkirchen-Horst. Wieso das Wasserspiel am Nordsternpark in Gelsenkirchen Anfang 2022 nicht in Betrieb ging. Und wie es weitergeht mit dem kostspieligen Projekt.

Wassermangel war in diesem brütend heißen Sommer eher die Regel als die Ausnahme. Dass die beliebte Brunnenanlage am Nordsternpark in Horst trocken blieb, hatte aber ausnahmsweise nichts mit ausbleibendem Regen zu tun. Denn die Wasserwand und der Bachlauf in der Freitreppen sind in diesem Jahr erst gar nicht in Betrieb genommen worden. Und bis es wieder plätschert, wird es wohl noch etwas dauern.

Warum die Anlage in diesem Jahr noch nicht eingeschaltet wurde? Die Oberflächenversiegelung der Wasserläufe sei nicht mehr intakt, teilte die Stadtverwaltung auf Nachfrage von Tomas Grohé, Verordneter der Linken in der Bezirksvertretung West, mit. Und: Eine Instandsetzung sei zeitaufwendig und kostenintensiv.

Stadt Gelsenkirchen hat 50.000 Euro für eine Instandsetzung in den Haushalt eingestellt

Wie aufwendig, stellte sich jetzt auf Nachfrage der Redaktion bei Gelsendienste heraus. Die Stadttochter, zuständig für die Sanierung, hatte die Fertigstellung der Arbeiten eigentlich für die Zeit „nach dem Sommer“ eingeplant, muss aber jetzt selbst deren Start auf nächstes Frühjahr verschieben.

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Hintergrund sei zum einen die angespannte Lage in der Baubranche: Die in Frage kommenden Fachfirmen hätten (noch) nicht oder nur mit deutlicher Verspätung Kostenvoranschläge eingereicht, so dass man wegen der ungünstigen Witterung im Winter auf Anfang 2023 ausweichen will. Zum anderen habe aber auch die Komplexität der Technik eine Rolle gespielt, die weitere Absprachen mit Gelsenwasser nötig machten, so Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne.

Brunnenanlage war zur Gelsenkirchener Buga 1997 in Betrieb genommen worden

„Deshalb haben wir uns entschlossen, die Arbeiten zu teilen. Das obere Wasserspiel entlang des Vivawest-Gebäudes wollen wir im Frühjahr angehen, für das untere aber sind Kosten- und Zeitrahmen noch überhaupt nicht absehbar“, teilte er mit.

Bisher hatte die Stadt 50.000 Euro für die Sanierung veranschlagt und auch schon in den Haushalt eingestellt. Dass diese Summe reichen wird, ist aber mittlerweile mehr als unsicher. „Davon ist wohl eher nicht auszugehen.“ Die Brunnenanlage wurde für die Bundesgartenschau 1997 errichtet.