Gelsenkirchen-Horst. Der Gelsenkirchener Nordsternpark wird 25 Jahre alt. Das wird am 10. und 11. September gefeiert – und es wird Abschied vom „alten“ Park genommen.

Eine kleine Besserwisserei gleich zu Beginn: Das Wort „Jubiläum“ wird oft falsch verwendet – wenn man es genau nimmt, bezeichnet man einen Jahrestag nur dann als Jubiläum, wenn die Zahl durch 25 teilbar ist. Insofern ist es also völlig richtig, zu sagen, dass der Gelsenkirchener Nordsternpark am 10. und 11. September sein Jubiläum feiert: Vor genau 25 Jahren wurde er eröffnet. Das Fest ist aber auch gleichzeitig ein Abschied vom „alten“ Nordsternpark.

1997 war es, als sich das Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern den Besucherinnen und Besuchern im neuen Gewand präsentierte: Die Bundesgartenschau fand in Gelsenkirchen statt und zeigte, dass es möglich war, eine alte Industriebrache in die sprichwörtliche „blühende Landschaft“ zu verwandeln. Nach dem Ende der Buga blieb der Park erhalten und erfreut sich seitdem einer großen Beliebtheit bei den Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern. Das findet auch Markus Schwardtmann, Geschäftsführer der Stadtmarketing-Gesellschaft (SMG): „Mit hunderttausenden Besuchern im Jahr, knapp 2000 Arbeitsplätzen, Hotel und Biergarten sowie dem Amphitheater ist der Nordsternpark das wohl gelungenste Beispiel für den Wandel der Stadt nach der Kohle“, sagt er.

Auch Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin schaut beim Geburtstag vorbei

Der Kohlebunker auf der „Emscherinsel“: Er soll im Rahmen der IGA zum „Greentower“ umgebaut werden.
Der Kohlebunker auf der „Emscherinsel“: Er soll im Rahmen der IGA zum „Greentower“ umgebaut werden. © Jörn Stender

Der 25. Geburtstag des Parks soll gebührend gefeiert werden: Das Spektrum der Attraktionen reicht dabei von A wie Amphitheater über die zahlreichen Kinderangebote im Kinderland bis Z wie Zechenatmosphäre im Bergbaustollen. Wer den Blick aus luftiger Höhe nicht scheut, hat – ebenfalls kostenlos – die Gelegenheit, das Treiben von der Aussichtsplattform des Nordsternturms aus zu genießen und das Museum zur Bergbaugeschichte im Turm zu besuchen.

Einen anderen Blickwinkel bieten auch die etwa einstündigen Rundfahrten mit dem Fahrgastschiff MS Baldeney der Weißen Flotte auf dem Rhein-Herne-Kanal, die am Sonntag vom Fahrgastschiffsanleger neben dem Amphitheater zu einer Rundfahrt einladen. Los geht´s offiziell am Samstag, 10. September, 12 Uhr, vor dem Vivawest-Gebäude: Auf einer Bühne sprechen dann Oberbürgermeisterin Karin Welge, RVR-Chefin Karola Geiß-Netthöfel sowie Dr. Ralf Braucksiepe (Vivawest) und Harald Förster (GGW) über Gegenwart und Zukunft des Parks.

Das passiert im Rahmen der Arbeiten für die IGA

Die Zukunft heißt unter anderem „IGA“: Im Jahr 2027 wird der Nordsternpark einer der Hauptschauplätze der Internationalen Gartenausstellung sein. Für die Besucher sei das Fest eine gute Gelegenheit, sich über die Pläne für die IGA zu informieren, sagt Gelsenkirchens Stadtbaurat Christoph Heidenreich. Allerdings sei das Fest auch ein wenig ein Abschied vom „alten“ Nordsternpark. „Wir beginnen im kommenden Jahr mit den ersten Bauarbeiten, da passt es sehr gut, dass wir jetzt noch einmal im Park das 25-jährige Jubiläum feiern“, so Heidenreich weiter.

Die angesprochenen Bauarbeiten betreffen vor allem die „Emscherinsel“, also das Areal zwischen Emscher und Kanal. Die Insel soll im Rahmen der IGA zum „Zukunftsgarten“ werden. Geplante Bestandteile sind unter anderem die Transformation des ehemaligen Kohlenbunkers zu einem „Greentower“ als zentraler Anlaufpunkt und Wahrzeichen, die Umgestaltung des Wendebeckens des ehemaligen Hafens der Zeche Nordstern zu einem Freizeitort mit Spielplatz und Sportbereichen, der Bau eines dauerhaft nutzbaren Eingangsgebäudes, die ökologische Umgestaltung der Schwarzbachmündung, die Gestaltung von Park- und Ausstellungsflächen und die Aufwertung und Begrünung des Parkplatzes am Amphitheater. Dieses soll aber auch während der Bauarbeiten weiterhin für Veranstaltungen genutzt werden, versprach Heidenreich.