Gelsenkirchen-Hassel. Das Stadion Lüttinghof soll zu einer Multifunktions-Sportanlage umgebaut werden. Diese Sportgeräte sind geplant, so teuer wird die Maßnahme.

Das Stadion Lüttinghof hat schon bessere Tage erlebt. Als der SC Hassel noch der zweiterfolgreichste Fußballverein in Gelsenkirchen war – Ende der 80er-Jahre spielten die Grün-Weißen in der damals dritthöchsten Liga – pilgerten regelmäßig Tausende Zuschauer an den Lüttinghof. Diese Zeiten sind lange vorbei: Der SC Hassel spielt aktuell in der Bezirksliga, YEG Hassel in der Verbandsliga, und von solchen Zuschauerzahlen können beide Vereine nur träumen. Aber jetzt soll das Stadion eine Verjüngungskur erfahren – und sich der breiten Öffentlichkeit öffnen.

„Das Projekt ,Öffnung der Sportanlage Lüttinghof’ ist Bestandteil des Interkommunalen Integrierten Handlungskonzepts Hassel.Westerholt.Bertlich und ein bedeutender Baustein des Rahmenplans ,Bewegtes Hassel’“, erläutert Stadtbaurat Christoph Heidenreich in einer Beschlussvorlage, der die Bezirksvertretung Nord zuletzt zugestimmt hatte. Im vierten Quartal 2022 sollen die Bauarbeiten beginnen, Anfang 2024 soll die Sportanlage Lüttinghof dann umgestaltet sein.

Menschen aus Gelsenkirchen-Hassel sollen die Anlage nutzen können

Vor allem soll es bei der Umgestaltung darum gehen, auch Menschen auf die Sportanlage zu holen, die nicht unbedingt Mitglied in einem Verein sind. „Vor dem Hintergrund fehlender Sport- und Bewegungsangebote im Stadtteil Hassel wird das große Potenzial, das die Sportanlage auch für den nicht-vereinsgebundenen Sport bietet, nicht voll ausgeschöpft“, so Heidenreich. Ziel des Umbaus sei es, „eine breitensportlich, offen und multifunktional nutzbare Fläche für Sport und Bewegung zu entwickeln, in der weitere öffentlich nutzbare, bedarfsgerechte Angebote für den Stadtteil geschaffen werden“, heißt es in der Vorlage. Dadurch würde einerseits dem veränderten Sportverhalten der Bevölkerung Rechnung getragen, andererseits aber auch für die Vereinssportler ein Mehrwert geschaffen.

Was bedeutet das konkret? Ganz wichtig: Alle bereits vorhandenen Plätze, also der Rasenplatz, der Ascheplatz sowie die beiden Kunstrasenspielfelder, bleiben erhalten, die neuen Anlagen sollen um die bestehenden Plätze herum gebaut werden. Am Rasenplatz etwa soll eine neue Spiellandschaft entstehen. Ein Seilspielelement, in Sichtweite des Vereinsheims aufgestellt, bietet dann im Baumschatten Aussicht auf die Sportplätze und stellt ein neues Bewegungsangebot für Kinder dar. Von diesem Spielelement aus hat man auch die Aussicht auf ein Beachvolleyballfeld, das in dem ungenutzten Halbrund des Rasenfeldes platziert wird. Hügel aus dem anfallenden Bodenaushub dienen als Ballfang- und Spielelement, zum Rasenplatz entsteht ein Ballfangzaun.

So viel wird die Baumaßnahme kosten

Südlich des Ascheplatzes wird eine barrierefreie Rampe auf das tiefere Platzniveau der Tennisanlage führen und bildet dann den Anschluss Richtung Westen. Die Sportanlage öffnet sich hier zum Weg am Picksmühlenbach, der zugleich Teilabschnitt der Allee des Wandels und des Rundwegs „Hassel-8“ ist.

Auf dem unteren Niveau, einem derzeit brachliegenden Platz, werden neue Sportangebote entstehen. So zum Beispiel ein Padelfeld. Bei Padel handelt es sich um eine Trendsportart, die auch in Deutschland immer mehr Zulauf findet, sie ist mit Tennis verwandt. Ein Streetballfeld, eine Calisthenics-Anlage und ein Boulefeld komplettieren diesen vielfältigen Platzbereich.

Der erste Bauabschnitt wird voraussichtlich etwa 2 Millionen Euro kosten. 80 Prozent davon, also ca. 1,6 Millionen Euro, werden durch Bund und Land gefördert. Der Eigenanteil der Stadt Gelsenkirchen beträgt etwa 400.000 Euro.