Gelsenkirchen-Hassel. In diesem Jahr starten die Arbeiten an der „Hassel-8“: Ein Rundweg im Norden von Gelsenkirchen soll den Menschen Bewegungsangebote machen.

Einmal rund um Hassel, und dabei etwas für die eigene Fitness tun: Das soll ab dem kommenden Jahr möglich sein. Dann nämlich soll die „Hassel-8“ an den Start gehen, ein Rundweg, der an den Grenzen des Stadtteils entlang verläuft – und mitten durch. In Form der Ziffer „8“ eben. Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten.

Bereits im Sommer 2018 hatte die Stadtverwaltung den „Rahmenplan Bewegtes Hassel“ fertig gestellt. Darin werden Projekte aus den Bereichen Bewegung und Sport in Hassel dargestellt und entwickelt. Unter anderem geht es dabei darum, den Menschen im Stadtteil „informelle Bewegungsangebote“ zu machen, um ein gesundes Quartier zu gestalten“, wie es in einer Beschlussvorlage für die Bezirksvertretung Nord heißt. So sollen dabei etwa die vorhandenen Sport- und Freiräume besser vernetzt werde.

So lang ist die Runde im Gelsenkirchener Norden

Die Grafik zeigt eine der Aktivstationen, die am Rande des Weges entstehen sollen.
Die Grafik zeigt eine der Aktivstationen, die am Rande des Weges entstehen sollen. © DTP Landschaftsarchitekten Essen | DTP Landschaftsarchitekten Essen

Die Idee hinter der „Hassel-8“: Aus zum größten Teil bereits vorhandenen Wegstücken wird ein Rundweg gemacht, der aus dem gesamten Stadtteil gut zu erreichen ist, durch die Freiräume des Quartiers führt und auch die „Allee des Wandels“ sowie die neue Skateanlage und die Sportanlage Lüttinghof mit einbindet. Mit der Planung des Rundwegs wurde das Landschaftsarchitekturbüro „dtp“ aus Essen in Kooperation mit dem Kommunikationsdesignbüro Arndt + Seelig beauftragt.

Feste Start- oder Zielpunkte gibt es nicht, der Rundweg kann von jedem Punkt aus betreten und verlassen werden. Die „Hassel-8“ ist rund 10 Kilometer lang, verläuft überwiegend auf bestehenden Wegen und kann sowohl als Lauf- oder Nordic-Walking-Runde, zum Radfahren, als Spazierweg oder auch für alltägliche Wege durch den Stadtteil genutzt werden. In weiten Teilen der Allee des Wandels ist der Rundweg auf Grund der Asphaltierung auch für Skater gut geeignet. Der südlichste Punkt ist der Bahnhof Buer-Nord, im Norden geht es durch das Landschaftsschutzgebiet rund um Haus Lüttinghof.

Aktivstationen entlang des Weges – aber auch Bänke zum Ausruhen

Die „8“ im Namen bezieht sich zum einen auf die Form des Rundweges, zum anderen aber auch auf acht sogenannte „Aktivstationen“, die entlang des Weges verteilt sind. „An jeder Aktivstation findet sich ein Sportgerät/Bewegungsanreiz mit Erklärungen zu einer passenden Übung“, erläutert Stadtsprecher Martin Schulmann. Die Stationen sind einheitlich gestaltet und mit einer Informations-Stele ausgestattet, die auch Informationen zur Natur in der Umgebung und Informationen zum Thema Achtsamkeit enthält – als Teil des Wettbewerbs „Zukunftsstadt 2030“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Bei den Stationen handelt es sich unter anderem um kleine Kletterfelsen, Bodentrampoline oder Reckstangen.

Wer keinen Sport machen, sondern „nur“ spazieren gehen und sich zwischendurch ausruhen möchte, für den ist auch gesorgt. „Entlang des Weges werden in regelmäßigen Abständen sogenannte Ruhepunkte entstehen, die ausgestattet mit einer Bank zum Verweilen einladen und die Nutzung des Weges auch für weniger mobile Personen angenehm gestalten“, so Schulmann.

So teuer ist die Maßnahme, so viel bezahlt die Stadt selbst

Abgerundet wird das Angebot der „Hassel-8“ durch Kinderabenteuerwege. Dies sind vorhandene, schmale Wege, auf denen keinerlei motorisierter Individualverkehr fährt und die damit gut dafür geeignet sind, dass Kinder auf ihnen ihre alltäglichen Wege erledigen und Anreize zur Bewegung im Stadtteil erhalten. Sie werden durch Bewegungsangebote (etwa Findlinge im Boden zum Hüpfen) oder Anregungen zur Umweltbildung (zum Beispiel Tierspurensuche) abgerundet.

Die Maßnahme soll voraussichtlich rund 1,7 Millionen Euro kosten. 20 Prozent davon, rund 340.000 Euro, trägt die Stadt Gelsenkirchen, die restlichen 80 Prozent kommen aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land (Stadterneuerung Hassel.Westerholt.Bertlich). In ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte die Bezirksvertretung Nord dem Plan zugestimmt und somit grünes Licht für die „Hassel-8“ gegeben.