Gelsenkirchen. Große Ehre für die „Schauburg“ in Buer zum Start des neuen „Monsieur Claude“-Films. Mit auf der Bühne: der deutsche Schauspieler Jochen Hägele.
Große Auszeichnung für die „Schauburg“ in Buer: Zur Premiere der neuen Kino-Komödie rund um die wunderbar dauernörgelnde französische Kult-Figur „Monsieur Claude“ gab sich Erfolgsregisseur Philippe de Chauveron die Ehre und stellte am Donnerstagabend seinen dritten Film rund um die kunterbunte Chaos-Familie auf der Bühne des traditionsreichen Lichtspielhauses vor.
An der Seite des 56-jährigen Filmemachers begrüßte Kino-Chef Ralf Kolecki zudem Jochen Hägele (48), der als erster deutscher Schauspieler eine Rolle an der Seite des überdrehten „Monsieur Claude“ übernommen hat – in Gestalt eines blonden, liebestollen Kunstsammlers mit Leidenschaft für Porsche, Goethe und Wagner.
„Monsieur Claude“-Regisseur sprach auch auf Deutsch mit dem Publikum
Auch der dritte Teil der Komödienreihe rund um einen cholerisch fremdenfeindlichen Vater mit chinesischen, arabischen, afrikanischen und israelischen Schwiegersöhnen feiert fröhlich und hemmungslos jedes Klischee und treibt es charmant und witzig auf die Spitze.
Regisseur Philippe de Chauveron sprach im gut besetzten Saal zunächst Deutsch, nutzte dann aber die Hilfe des Dolmetschers: „Ich habe in der Schule ein wenig Deutsch gelernt.“ Der einzige, wenig nützliche Satz, den er behalten habe: „Die Bremsen sind kaputt.“ Große Lacher. Und der Franzose kannte auch das Reizwort, das in Gelsenkirchen garantiert Beifall auslöst: „Schalke 04.“
Inspiration für den neuen Film aus der eigenen Familie geholt
Die Frage einer Besucherin an den Regisseur, ob er die verfilmten multikulturellen Konflikte auch in seiner eigenen Familie erlebt habe, bejahte Chauveron lächelnd: „Ich habe eine afrikanisch und mein Bruder eine algerisch stämmige Frau geheiratet. Das hat meine traditionell geprägte Mutter tatsächlich gestresst.“ So habe er sich auch für den aktuellen Film „Monsieur Claude und sein großes Fest“ Inspirationen aus der eigenen Familie geholt.
Die beiden ersten Filme waren echte, internationale Kassenschlager. „Wer hat sie gesehen?“, fragte Chauveron, und fast alle Finger schnellten in die Höhe. Kein Wunder, dass ein Gast auch gleich nach einer möglichen vierten Folge lechzte. Der Regisseur: „Mir gehen so langsam die Ideen, aus, aber wenn Ihr welche habt…“
Beifall in der „Schauburg“ für „Monsieur Claude“
Für Teil drei hat es dem Franzosen aber nicht annähernd an Ideen gemangelt. Das Spektakel rund um die Rubinhochzeit von Monsieur Claude und seiner Gattin gerät in der verrückten Großfamilie zu einem Feuerwerk an Situationskomik, Kalauern und Wortwitz. Am Ende gab’s Beifall im Kinosaal.
Gleich drei Revier-Kinos besuchte der Regisseur am Premierentag zum Promoten: am Nachmittag Deutschlands Vorzeige-Kino „Lichtburg“ in Essen, am späten Abend das Stadtwerke-Sommerkino im Duisburger Landschaftspark Nord. Dass der Filmverleih auch die Gelsenkirchener „Schauburg“ für dieses Event ausgewählt hatte, freute die Cineasten und Kinoleiter Ralf Kolecki: „Das ist eine Wertschätzung für die Attraktivität dieses Hauses.“