Gelsenkirchen. Licht aus, Heizung runter? Wie will die Stadt Energie sparen? Und wie steht es um das Uniper-Kraftwerk? Das will die Gelsenkirchener FDP wissen.

Die Raumtemperatur in den Büros herunterfahren? Nachts Teile der Stadtbeleuchtung abschalten, kalt duschen in den Sporthallen? Ein städtischer Krisenstab zur Energieeinsparung befasst sich damit, wo und wie in Gelsenkirchen gespart werden könnte. Ergebnisse werden frühestens nach den Sommerferien präsentiert. Die FDP in Gelsenkirchen macht sich derweil ebenfalls Gedanken zum Thema Energiekrise und fordert Fakten zur Ratssitzung und im Umweltausschuss.

Krisenstab liefert Vorschläge zur Energieeinsparung in Gelsenkirchen

In der Ratssitzung am 11. August will die FDP-Fraktionsvorsitzende Susanne Cichos erfahren, welche Handlungsvorschläge der Krisenstab zur Energieeinsparung erarbeitet hat.

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Einsparpotenziale für die Kommune sehen die Liberalen beispielsweise durch Homeoffice, Absenkung der Heiz- und Wassertemperaturen in Büros, Bädern und Sporthallen, „Reduzierung der Straßenbeleuchtung, durch früheres Abstellen in den Sommermonaten, durch Dimmen und weitere Umrüstung auf energiesparende LED-Beleuchtung“. Wissen will die FDP auch, in welchem Zeitraum Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden können und welche Kosten dadurch konkret eingespart würden.

Klarheit über die Laufzeit der Kohle-Kraftwerksblöcke in Scholven

In der Umweltausschusssitzung am 13. September will die FDP wissen, wie die Planungen für das Uniper Kohle- und Gaskraftwerk in Scholven aussehen. Von der Verwaltung, „gerne auch einem Vertreter des Unternehmens“, möchte Cichos erfahren, ob „zwischenzeitlich die Laufzeit der Steinkohleblöcke verlängert“ wurde, ob damit „bestimmte Umweltauflagen und konkrete Laufzeiten“ verbunden seien und wie es um den geplanten Start des Gaskraftwerks steht. Die Kohleverstromung in Scholven will Uniper bislang 2022 und 2023 beenden, das Gaskraftwerk soll dann laufen.

Dampf für die Industrie und Fernwärme für über 100.000 Wohnungen

Ein längerer Kohle-Betrieb scheint möglich. Die Bundesnetzagentur prüft, welche Kraftwerke systemrelevant sind und deshalb trotz des Kohleausstiegs weiterlaufen könnten. Die drei Uniper-Blöcke B, C und FWK liefern insgesamt 762 Megawatt Strom. Zusätzlich werden durch den Verbund bis zu 250 Megawatt als Dampf für die Industrie und Fernwärme für über 100.000 Wohnungen in der Region erzeugt.

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Ebenfalls im Umweltausschuss hat Thorsten Garbe, Sachkundiger Bürger für die FDP, seine Anfrage zum Sachstand der sogenannten sensorgestützten Straßenbeleuchtung platziert. Auf Initiative der FDP-Ratsfraktion wurden 10.000 Euro im Haushalt 2022 eingestellt, um etwa 25 weitere sensorgestützte Beleuchtungsanlagen am Stadtwald und der August-Wibbelt-Straße oder alternativ in Erle anzuschaffen. In „Zeiten enorm steigender Energiekosten“, so Garbe, halte die FDP-Fraktion die Umrüstung der alten Beleuchtung für sinnvoll. Pro Tag gab die Stadt im Vorjahr knapp 9000 Euro für die Straßenbeleuchtung aus.