Gelsenkirchen-Buer. Auch in diesem Jahr wird es einen Weihnachtsmarkt in Gelsenkirchen-Buer geben. Eine heimische Eventagentur organisiert. Der Termin überrascht.
Als sich die Werbegemeinschaft Buer Ende Mai aufgelöst hat, war die Befürchtung groß, dass die Stadtfeste, die von der WG normalerweise organisiert werden, in diesem Jahr ausfallen würden. Doch diese Sorgen erwiesen sich als unbegründet: „Buer Live“ hat stattgefunden, das „Cityfest“ wird am 3. und 4. September stattfinden – und jetzt ist klar, dass es auch einen Weihnachtsmarkt in Gelsenkirchen-Buer geben wird. Dieser wird sich aber deutlich von seinen Vorgängern unterscheiden.
Zum einen durch den Termin. In den vergangenen Jahren (die Pandemie einmal ausgenommen) war es üblich, dass der Weihnachtsmarkt Ende November seine Türen öffnete und bis zum 23. Dezember dauerte. Das wird in diesem Jahr anders sein: „Geplant ist, dass wir am 10. Dezember starten – und dann den Weihnachtsmarkt über das Fest hinaus bis zum 30. Dezember geöffnet lassen“, sagt Michael Krafzig. Seine Firma, die Gelsenkirchener Eventagentur „Service Krafzig“, wird den Markt organisieren: In dieser Woche hat die Wirtschaftsförderung dafür grünes Licht gegeben.
Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung gibt grünes Licht
„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, so kurzfristig einen Partner für die Organisation des Weihnachtsmarktes zu bekommen“, sagt Wirtschaftsförderer Niklas Breuer. „Wir haben mit mehreren Bewerbern gesprochen, und ,Service Krafzig’ hat uns das Konzept vorgelegt, das uns am meisten überzeugt hat.“
Anders als in den vergangenen Jahren soll sich der Markt auch nicht mehr über die ganze Hochstraße hinziehen. „Wir werden drei hochwertige Weihnachtsdörfer aufstellen und so den Markt auf drei Standorte konzentrieren“, sagt Michael Krafzig. Ein Standort solle die Domplatte, ein weiterer der Robinienhof werden. „Für das dritte Dorf suchen wir noch den geeigneten Ort“, so Krafzig.
Gelsenkirchener Bezirksbürgermeister stellte den Kontakt zum Ausrichter her
Details zum Weihnachtsmarkt können bislang weder Krafzig noch Breuer nennen. „Es ist natürlich schon eine Herausforderung, so spät im Jahr noch einen Weihnachtsmarkt zu organisieren“, sagt Krafzig. Normalerweise beginne man mit der Planung einer solchen Veranstaltung bereits im Vorjahr – weil aber erst Ende Mai feststand, dass die Werbegemeinschaft in diesem Jahr als Ausrichter nicht infrage kommt, sei die Situation eben so, wie sie sei. Krafzig zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass es gelingen werde, einen Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen, der sowohl bei den Bueranerinnen und Bueranern als auch bei auswärtigen Besuchern ankommt.
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Mitgeholfen hat auch Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD) – er hatte den Kontakt zwischen der Wirtschaftsförderung und „Service Krafzig“ hergestellt. Auf die Firma aufmerksam wurde Schneider bei einem privaten Termin. „Ich war zu einem Kindergeburtstag auf dem Löschboot, das, wie ich dort erfuhr, auch von ,Service Krafzig’ betrieben wird“, berichtet Schneider. Dabei handelt es sich um Partyboote, die man für eine Feier auf dem Rhein-Herne-Kanal mieten kann. „Dort bin ich mit Michael Krafzig ins Gespräch gekommen, und als ich erfuhr, dass die Firma auch Veranstaltungen organisiert, haben wir einen Termin ausgemacht.“
Weihnachtsmarkt in Buer: Woche nach Weihnachten soll auswärtige Besucher anlocken
Schneider zeigte sich vor allem von der Offenheit und Transparenz seines Gesprächspartners beeindruckt. „Michael Krafzig hat mir ganz offen gesagt, was seine Firma leisten kann – und was nicht“, so Schneider. „Man hat mir versichert, dass die Organisation des Weihnachtsmarktes zwar schwierig sei, aber machbar.“
Dieser Ansicht ist man auch bei der Wirtschaftsförderung. „Uns hat überzeugt, dass die Agentur schon Erfahrung mit dem Organisieren von vergleichbaren Veranstaltungen hat“, sagt Niklas Breuer. Er ist sicher, dass der Markt eine runde Veranstaltung wird – auch wegen des Termins, der über die Feiertage hinausreicht. „Das machen nicht viele andere Städte, und das wird Besucher vor allem in der Woche nach Weihnachten nach Buer ziehen“, so Breuer. Davon würden auch die Händler profitieren.
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Dominic Schneider blickt auch schon in die Zukunft. „Wir müssen schauen, wie es im kommenden Jahr weitergeht, wie sich Kaufmannschaft und Immobilienbesitzer dann aufstellen.“ Klar ist, dass es eine Nachfolgeorganisation für die Werbegemeinschaft geben soll – in welcher Form, das müsse man sehen. Wichtig sei ihm aber, dass der Weihnachtsmarkt für dieses Jahr gesichert ist, auch, wenn er möglicherweise etwas kleiner ausfällt als in anderen Jahren. „Auch wenn der Markt nicht die ganz große Nummer wird – er wird eine Nummer“, ist sich Schneider sicher.