Gelsenkirchen. Obwohl nach den drei Konzerten von Ed Sheeran in Gelsenkirchen Kritik von ÖPNV-Nutzern laut geworden war, zeigte sich die Bogestra zufrieden.

Dreimal „volle Hütte“ in Folge: Ed Sheeran hat am vergangenen Wochenende mit seinen Auftritten in der Arena Maßstäbe gesetzt. Addiert rund 180.000 Fans aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern tanzten und feierten mit dem britischen Entertainer bis zur Erschöpfung. Nachher äußerten aber einige der Besucher Kritik, weil das ÖPNV-Angebot nach Konzertende „nicht ausreichend“ gewesen sei. Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann äußerte sich zu diesen Vorwürfen.

Vorwurf von ÖPNV-Nutzern: Es standen zu wenige Straßenbahnen bereit

Ein Leser hatte in einer E-Mail an die WAZ-Redaktion eindrücklich geschildert, wie beklemmend die Situation in der dicht gedrängten Wartemasse (von Schlange könne da keine Rede mehr sein) vor der Straßenbahn-Haltestelle an der Arena für ihn und seine Frau gewesen sei. Tausende hätten einfach nur irgendwie zurück in Richtung Hauptbahnhof kommen wollen. Es hätte aber weit über eine Stunde gedauert, bis er endlich in eine Straßenbahn hätte steigen können, so der Leser. Auch andere Nutzer schilderten, dass nicht genügend Bahnen abfahrbereit bereitgestanden hätten.

„Wir hatten zu den Fahrzeugen, die laut Fahrplan eh auf der Strecke unterwegs waren, rund 20 zusätzliche Bahnen im Einsatz“, erklärte Kollmann am Montag. Manche davon seien Einzelfahrzeuge gewesen, bei einem gewissen Teil wären aber auch zwei Wagen zu einem sogenannten Doppelzug zusammengekoppelt gewesen. Maximal passen 180 Personen in eine Bahn, beim „Doppelzug“ sind es also 360. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass sich bei großem Andrang manchmal auch mehr Menschen gleichzeitig hineinquetschen.

Addiert 120 Bogestra-Kräfte waren an den drei Abenden im Einsatz

„Wir hatten an den drei Abenden 120 Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, die alle ihr Bestes gegeben haben“, versichert Kollmann. Darunter waren nicht nur die Straßenbahn-Fahrerinnen und -Fahrer, sondern auch das Team für die zehn Shuttle-Busse, die einen Teil der Besucher zurück zu den „Park & Ride“-Parkplätzen an der „Zoom Erlebniswelt“ chauffiert hätten.

„Wir haben Verständnis für die Unzufriedenheit einiger Kunden, wollen aber noch einmal klarstellen, dass Großereignisse wie diese auch für uns eine echte Herausforderung sind“, so Kollmann. Trotz einiger Wartezeiten habe man diese Herausforderung „aber gemeistert“, so die Bilanz der Bogestra. „Man darf nicht vergessen, dass alle Bahnen, die Leute zum Hauptbahnhof gebracht haben, danach auch erst wieder zurück zur Arena fahren müssen, um neue Fahrgäste aufnehmen zu können.“ Und das dauere nun mal eine gewisse Zeit.

Bei Schalke-Heimspielen verteile sich der Andrang bei der Rückfahrt besser

Betrachte man jeden der drei Ed-Sheeran-Konzertabende einzeln, wären es sogar weniger ÖPNV-Nutzer als bei einem normalen Schalke-Heimspiel gewesen, so Kollmann, der aber keine konkreten Fahrgastzahlen nannte. „Das Konzertpublikum kommt schneller in einem Rutsch nach Veranstaltungsende zur Haltestelle. Beim Fußball bleiben manche nach Abpfiff noch eine Zeit im Stadion. Dadurch verteilt sich der Andrang besser“, schildert Kollmann.

Und ein Problem sei nun einmal für keinen ÖPNV-Anbieter zu lösen, so Kollmann: „Es können nie alle gleichzeitig mit der ersten Bahn wieder nach Hause fahren.“