Gelsenkirchen-Buer. An der Cranger Straße in Gelsenkirchen-Buer sollen mehrere Platanen gefällt werden: Klaus Hestermann ist damit nicht einverstanden.
Auf der Cranger Straße rollen die Bagger: Seit einigen Wochen läuft der Umbau der in die Jahre gekommenen Straße, Anwohner, die im ersten Bauabschnitt in Höhe der Hermann-Löns-Straße wohnen, können ein Lied davon singen. Klaus Hestermann wohnt etwas abseits der vielbefahrenen Straße, er bekommt die Arbeiten „nur“ akustisch mit. Ein Aspekt der Arbeiten wurmt den Bueraner aber mächtig: Das Schicksal von fünf Platanen, die demnächst gefällt werden sollen.
Dabei geht es um die Bäume, die nördlich der Hermann-Löns-Straße in Fahrtrichtung Buer auf der rechten Seite stehen. Hier soll die neue Haltestelle „Hermann-Löns-Straße“ gebaut werden, ein Stückchen weiter nördlich als der jetzige Haltepunkt. In Zukunft soll die Haltestelle niederflurgerecht sein, man wird die Bahn dort also stufenlos betreten können. Weil dafür der Bordstein auf die Höhe der Bahn angehoben wird und die fünf Bäume dem im Weg stehen, müssen sie weichen, entschieden die Planer.
Das sagt die Stadt Gelsenkirchen zum Thema
Damit mag sich Klaus Hestermann nicht abfinden wollen. „Es passt nicht zusammen“, sagt er. „Auf der einen Seite wettert man bei der Stadt gegen Schottergärten, stellt einen Klima-Fahrplan vor – und auf der anderen Seite will man diese wunderschönen, alten Bäume fällen.“ Er fragt sich, ob man zumindest einige der Bäume nicht stehenlassen kann: „Ist es nicht möglich, um die Bäume herumzubauen?“, fragt er sich.
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Stadtsprecher Martin Schulmann verneint das. „Das funktioniert nicht“, sagt er, „aus unserer Sicht gibt es da keine Alternativen.“ Dazu kommt: Dort, wo sich die Haltestelle aktuell befindet, liegt die denkmalgeschützte „Tudorfer Pflasterfläche“, ein besonderer Straßenbelag – der würde einem niederflurgerechten Ausbau zum Opfer fallen. Schulmann verwies außerdem darauf, dass die Politikerinnen und Politiker der Bezirksvertretung Nord der Baumaßnahme inklusive der Fällungen zugestimmt haben.
Bis die Bäume gefällt werden, dauert es noch eine Weile
Bekanntlich muss für jeden Baum, der in Gelsenkirchen gefällt wird, eine Ersatzpflanzung vorgenommen werden. Wo genau die neuen Bäume hinkommen, konnte Schulmann allerdings noch nicht sagen. Bis tatsächlich die Männer mit der Säge anrücken, wird es auch noch einige Zeit dauern: Die Baumaßnahme ist bis Sommer 2025 geplant, der Bau der Haltestellen werde aber erst dann erfolgen, wenn die anderen Arbeiten abgeschlossen sind, so Schulmann.
Dennoch: Klaus Hestermann kann sich mit dem Abschied von den Bäumen nicht abfinden. „Der schöne Allee-Charakter der Cranger Straße wird doch dadurch zerstört“, befürchtet er.