Gelsenkirchen-Buer. Die Cranger Straße in Gelsenkirchen-Buer wird ab dieser Woche umgebaut. Das erwartet die Anwohnerinnen und Anwohner, so lange ist die Bauzeit.

Nein, charmant klang das nicht. Als „Baustellengesicht“ bezeichnete Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge die Bogestra-Mitarbeiterin Astrid Metz. Zu Welges Verteidigung sei gesagt: Böse und abwertend gemeint war das nicht, ganz im Gegenteil. Astrid Metz war schon das „Baustellengesicht“ der Horster Straße – ab sofort wird sie diesen Job wieder aufnehmen, dann allerdings entlang der Cranger Straße.

Dort ist in dieser Woche der Startschuss für den Umbau des nördlichen Stücks der Straße, zwischen Middelicher Straße und Vom-Stein-Straße, gefallen. Voraussichtlich drei Jahre lang, bis zum Sommer 2025, wird in verschiedenen Bauabschnitten an der Straße gebaut. Und wie schon beim Umbau der Horster Straße, einem vergleichbaren Projekt, wird sich Astrid Metz an vorderster Front um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger kümmern, die von der Baustelle betroffen sind.

Diese Regelung gilt schon ab Sonntag auf der Cranger Straße

Dass eine Sanierung der Cranger Straße nötig ist, ist unübersehbar – und auch unüberhörbar, wie sich am Dienstagmorgen zeigte. Als Karin Welge allen Beteiligten ein gutes Gelingen wünschte, war sie stellenweise nur schwer zu verstehen, so laut war der Verkehr, der über die Straße rumpelte. Zum Teil liegt dort noch Kopfsteinpflaster: Das macht Krach, wenn etwa ein Lkw darüberfährt, das wissen die leidgeprüften Anwohner. „Das wollen wir deutlich verbessern“, versprach Karin Welge.

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Bis es so weit ist, müssen die Anwohner aber mindestens drei Jahre lang eine Baustelle vor der Haustür ertragen. Los geht es bereits in dieser Woche: Ab Sonntag darf auf einem Stück der Cranger Straße nur noch in eine Richtung gefahren werden: Zwischen Immermannstraße und Hermann-Löns-Straße wird eine Einbahnstraße in Richtung Buer eingerichtet. Daran muss man sich gewöhnen: Bis zum Bauende im Sommer 2025 wird es zu jeder Zeit Einbahnstraßenregelungen geben, mal wird der Verkehr in die eine, mal in die andere Richtung fließen.

Barrierefreier Einstieg in die Straßenbahn, breite Fahrradstreifen

Für die Bogestra steht beim Umbau neben der Erhöhung des Fahrkomforts auch die Barrierefreiheit an erster Stelle. „Wir planen dafür einen niederflurgerechten Neubau der Haltestellen, damit unsere Fahrgäste demnächst beim Einstieg in die Straßenbahn keinen Höhenunterschied von bis zu 30 Zentimeter mehr überwinden müssen, sondern nahezu niveaugleich einsteigen können“, erklärt Geschäftsbereichsleiter Carsten Daldrup.

Auf dem gesamten Bauabschnitt sind beidseitig Fahrradstreifen mit einer Breite von 1,85 Metern vorgesehen. Die Fahrbahnbreite für den motorisierten Verkehr beträgt 6,50 Meter. Auf der westlichen Seite der Cranger Straße wird der Gehweg komplett erneuert und eine Mindestbreite von 2,50 Metern haben. Neu gestaltet werden auch die Parkmöglichkeiten auf der Cranger Straße. Zwischen der Erlestraße und der südlichen Einmündung der Pöppinghausstraße entstehen Längsparkstreifen, die auch für die gegenüberliegende Straßenseite und südlich der Haltestelle Haunerfeldstraße vorgesehen sind.

Astrid Metz vermittelt zwischen Bürgern und Baufirmen

Astrid Metz war schon während der Bauzeit an der Horster Straße für die Anliegen der Anwohner zuständig – insofern ist die Bezeichnung „Baustellengesicht“ durchaus berechtigt. „Gerade bei einem Projekt wie diesem, wo viele verschiedene Akteure beteiligt sind, ist es für die Bürgerinnen und Bürger wichtig, dass sie eine feste Ansprechpartnerin haben, die dann vermittelt und Kontakte herstellt.“ Astrid Metz weiß, welche Probleme die Bürger besonders bewegen. „Bei Vollsperrungen kann es passieren, dass Grundstückseinfahrten zeitweise nicht befahren werden können“, sagt sie, „und auch, wenn ein Umzug stattfindet, wollen die Anwohner wissen, wo der Lkw parken kann.“

Karin Welge bat die Bürgerinnen und Bürger um Geduld: „Ein Blick auf den bereits umgebauten Teil der Cranger Straße zeigt deutlich, dass es sich lohnt. Hier hat der Umbau dem gesamten Stadtteil Erle gutgetan.“