Gelsenkirchen-Buer. Nach dem Aus der Werbegemeinschaft Gelsenkirchen-Buer stand das Fest „Buer Live“ auf der Kippe. Doch jetzt steht fest: Es findet Sonntag statt.

Die Werbegemeinschaft Buer gibt es nicht mehr: Auf ihrer letzten Sitzung Ende Mai hat sich die Interessenvertretung der Einzelhändler im Gelsenkirchener Norden aufgelöst – wir hatten darüber berichtet. Damit standen auch die noch anstehenden Stadtfeste – „Buer Live“, das Cityfest und der Weihnachtsmarkt – auf der Kippe. Zumindest für „Buer Live“ ist die Ampel aber jetzt doch noch in letzter Sekunde auf „Grün“ gesprungen: dank des Engagements einiger Buerscher Akteure.

„Wenn Bueraner zusammenhalten, dann ist alles möglich“, sagt Christoph „Kiki“ Klug, der das „Domgold“, das „Lokal ohne Namen“ und das „LON Deli“ betreibt. Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD) nickt. „Es war in den vergangenen Tagen schön zu sehen, was in Buer möglich ist, wenn man ein gemeinsames Ziel verfolgt.“

Gelsenkirchener Organisatoren: „Wir schaffen das“

Ist am Sonntag mit seiner „Walking Band“ dabei: Pianist Bastian Korn.
Ist am Sonntag mit seiner „Walking Band“ dabei: Pianist Bastian Korn. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Dieses Ziel, ein Stadtfest auf die Beine zu stellen, ist erreicht: Am kommenden Sonntag, 19. Juni, heißt es von 13 bis 19 Uhr „Buer Live“ in der Buerschen Innenstadt. Von 13 bis 18 Uhr öffnen die Geschäfte zu einem verkaufsoffenen Sonntag, darüber hinaus gibt es ein Fest, bei dem vor allem Familien mit Kindern, aber auch Freunde von Livemusik auf ihre Kosten kommen sollen. Dabei sah das vor wenigen Tagen noch nicht so aus.

„Als klar war, dass die Werbegemeinschaft als Organisator nicht mehr zur Verfügung steht, haben wir uns mit mehreren Akteuren aus Buer und von der Stadt an den Tisch gesetzt und nach Alternativen gesucht“, berichtet Dominic Schneider. Zunächst hatte sich ein Gelsenkirchener Veranstalter bereit erklärt, die Organisation von „Buer Live“ zu übernehmen. Doch am Donnerstag vergangener Woche machte der Veranstalter einen Rückzieher. „Dass das Stadtfest nicht stattfindet, kam für mich überhaupt nicht infrage“, sagt Christoph Klug. Ihm war klar: „Wir schaffen das auch so.“

Das erwartet die Besucherinnen und Besucher auf der Domplatte

In kürzester Zeit aktivierten Klug und Schneider ihre Netzwerke und stellten ein Programm auf die Beine. Dass es kein dreitägiges Fest wie zu Vor-Corona-Zeiten werden würde, war klar – jetzt ging es darum, für den Sonntag etwas Ansehnliches auf die Beine zu stellen. Klug und Schneider sind sich sicher, dass ihnen das gelungen ist. Als Veranstalter des Festes tritt die Stadt Gelsenkirchen auf: Die Wirtschaftsförderung stellt ein Budget zur Verfügung und übernimmt außerdem den bürokratischen Teil der Planung, von Fragen der Versicherung bis zum Feuerwehrplan.

„Vor allem Kinder werden auf der Domplatte auf ihre Kosten kommen“, sagt Klug. Die Gelsenkirchener Falken stellen dort ein großes Kinderdorf auf, es gibt eine Hüpfburg, einen „Riesenwuzzler“ (ein Kicker mit „menschlichen“ Figuren), eine Basketballanlage, einen Anhänger mit einer Playstation und vieles mehr. Falken-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sorgen für die Betreuung der Kinder.

Teddybären in Schaufenstern wollen gezählt werden

Gleichzeitig legt auf der Bühne auf der Domplatte das DJ-Team „Zeitgeist“ auf und sorgt mit chilligen Klängen für ein „Ibiza-Feeling“, wie Christoph Klug es nennt. „Natürlich gibt es dort auch Essen und Getränke: Mehrere Gastronomen beteiligen sich, es gibt Wein und Bier, Langos aus Ungarn, Churros und vieles mehr.“ Klug freut sich vor allem darüber, dass sich viele Vereine spontan bereit erklärt haben, mitzumachen. „Die SSV Buer etwa ist mit einem Würstchenstand dabei“, erzählt er. Nicht fehlen dürfen dabei Vertreter des FC Schalke 04: Sowohl die Hilfsorganisation „Schalke hilft“ als auch die Gerald-Asamoah-Stiftung sind jeweils mit einem Stand dabei.

Dabei beschränken sich die Aktivitäten nicht auf die Domplatte. Wer am Sonntag mit offenen Augen durch die City geht, kann sogar etwas gewinnen. „Gemeinsam mit der Gerald-Asamoah-Stiftung werden wir in den Schaufenstern der Geschäfte Teddybären verstecken“, erklärt Christoph Klug. Die gelte es zu zählen. Seinen Tipp für die richtige Zahl kann man dann beim Stand der Stiftung abgeben. Es gibt attraktive Preise zu gewinnen: Etwa die Teilnahme an einer „Mythos-Schalke“-Tour mit Olivier Kruschinski, eine Führung durch die Veltins-Arena oder eine Besteigung des Buerschen Rathausturmes mit Bezirksbürgermeister Dominic Schneider.

Zwischen 16 und 18 Uhr gibt es dann noch Musik in der ganzen Stadt: Die Band „Basti Korn and the flaming Shoes“ wird als „Walking Band“ durch die Stadt ziehen, Bastian Korn wird dabei an einem fahrbaren Piano sitzen.

Anfang dieser Woche schauten Schneider und Klug noch einmal persönlich bei den Buerschen Einzelhändlern vorbei, um sie zum Mitmachen beim verkaufsoffenen Sonntag zu überreden: 90 Prozent, so Schneider, seien jetzt am Start. Die beiden sind sich sicher: „Das Stadtfest wird eine runde Sache.“