Gelsenkirchen. Nach zwei Jahren Pause meldet sich das härteste Festival des Ruhrgebiets eindrucksvoll zurück. 7000 Fans feiern drei Tage lang im Amphitheater.

Und es hätte so schön sein können: Als am Sonntagmittag Petrus die himmlischen Schleusen öffnete, war für nicht wenige der mehr als 7000 Fans beim Rock Hard Festivaldas bis dahin praktisch perfekte Pfingstwochenende mehr oder minder gelaufen. Statt Headbangen streiften sich viele Regenjacken, Ponchos oder Müllsäcke über und verließen das Halbrund des Amphitheaters, um ihre Zelte auf dem Campingplatz zu sichern oder sich zumindest irgendwo unterzustellen. Nur wenige harrten aus und wurden Zeuge von mitreißenden Darbietungen auf der Kanalbühne.

Die maskierten Düstermänner von „Midnight“ malträtierten ihre Gitarren, bis buchstäblich die Finger bluteten, und Glam-Rock-Ikone Michael Monroe warf sich pausenlos in Pose und rockte sich agil durch den Regen. Zum großen Finale und nach einem spontanen wie überraschenden Kurzauftritt der Lokalmatadore von „Sodom“ hatte der Regen immerhin nachgelassen, so dass sich die Tribüne wieder füllte und die Urgesteine von „Accept“ mit Klassikern wie „Balls to the Wall“ und dem thematisch perfekt passenden „Metal Heart“ noch für einen versöhnlichen Abschluss sorgen konnten.

Metal-Party beim Rock Hard

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So liefen der Freitag und Samstag beim Rock Hard Festival in Gelsenkirchen

An den zwei Tagen zuvor hätte es für die Fans beim Rock Hard kaum besser laufen können. Als am Freitagnachmittag „Neck Cemetary“ den harten musikalischen Reigen eröffneten, waren die Ränge im Vergleich zu vorangegangenen Veranstaltungen schon sehr ordentlich gefüllt. Und nach zwei Jahren Zwangspausen wurde praktisch jede Band gnadenlos abgefeiert – egal ob orientalisch angehauchter Doomrock von „Villagers of Ionna City“, die tanzbare 80er-Verbeugung aus den Saiten des „Nightflight Orchestra“ oder der eher grobe Knüppel von „Sacred Reich“.

Absolute Herren im Ring waren die Krefelder Bombast-Metaller von „Blind Guardian“, die am Samstagabend ihr komplettes „Somwhere far beyond“-Album ins voll besetzte Rund bliesen und dabei sowohl bei Hochgeschwindigkeit („Time what is time“) als auch bei folkloristischen Balladen wie dem Überhit „The Bard’s Song“ für lautstarke Chöre im Auditorium sorgten.