Gelsenkirchen-Schalke. Dem Aufruf zum Warnstreik folgten Mittwoch in Gelsenkirchen 200 Beschäftigte von TKES. Ihr Protestzug sorgte für „etwas Chaos“ im Berufsverkehr.

In den frühen Morgenstunden wurde die Berliner Brücke zur Demo-Strecke: Die IG Metall Gelsenkirchen hatte die Belegschaft von Thyssen Krupp Electrical Steel (TKES) Mittwoch ab 5 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. Rund 200 Beschäftigte der Nacht- und Frühschicht folgten dem Aufruf, zogen nach einer Kundgebung vor dem Werkstor zum 45-minütigen Protestmarsch los. „Im Berufsverkehr haben wir schon etwas für Chaos gesorgt“, sagt Ralf Goller, Geschäftsführer der IG Metall Gelsenkirchen.

Einziger großer Stahlstandort in Gelsenkirchen

Vor dem Werkstor von Thyssen Krupp Electrical Steel in Gelsenkirchen versammelten sich rund 200 Beschäftigte der Nacht- und Frühschicht zum Warnstreik.
Vor dem Werkstor von Thyssen Krupp Electrical Steel in Gelsenkirchen versammelten sich rund 200 Beschäftigte der Nacht- und Frühschicht zum Warnstreik. © IG Metall GE | IG Metall

TKES ist der einzige große Stahlbetrieb im Gelsenkirchener IG-Metall-Beritt. Der Organisationsgrad der Belegschaft ist groß. „Die Auftragslage ist sehr gut“, die Umsatz- und Ertragssituation bei TKES seien es ebenfalls, sagt Goller – genug Gründe also für die IG Metall, an diesem Stahlstandort ihren Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen.

Die Tarifparteien liegen noch weit auseinander

Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde 8,2 Prozent. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung für die landesweit rund 68 000 Beschäftigten verlängert werden. Die Arbeitgeberseite hat in der ersten Verhandlung bislang 2100 Euro als Einmalzahlung angeboten. Das Angebot ist aus Sicht der IG Metall „völlig unzureichend“, so Goller.

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„Die Unterstützung war groß und die Kollegen haben lautstark ihre Forderungen gestellt“, sagt der IG Metall-Geschäftsführer. Am 10. Juni steht die nächste Verhandlungsrunde an. „Mal gucken, ob wir dort durch die Tür kommen.“