Gelsenkirchen-Erle. GHH Fahrzeuge baut in Gelsenkirchen robuste Arbeitsmaschinen für die Minen der Welt. Das Erler Unternehmen zählt zu den Marktführern der Branche.
Solide wie ein Fels – so wirbt GHH an der Emscherstraße für sich. Das Unternehmen, das in Erle baulich eher unscheinbar wie ein kleiner Mittelständler auftritt, ist Zentrale eines weltumspannenden Unternehmens und zählt zu den Weltmarktführern einer besonderen Branche: GHH ist einer der größten Anbieter von Maschinen für den Berg-, Tunnel- und Spezialtiefbau. Jüngst wurde die Fahrzeug-Palette um einen weiteren Tieflader bereichert – mit 18 Tonnen Betriebsgewicht bietet der „LF-7“ nach Firmenangaben derzeit die größte Schaufel, den stärksten Motor und die beste Steigleistung in seiner Klasse.
In Gelsenkirchen werden pro Jahr rund 80 Fahrzeuge gebaut
Überall auf der Welt, wo Rohstoffe wie Erze oder Salze aus der Erde gekratzt werden, sind GHH-Maschinen im Einsatz. Die Erler bieten unter anderem Fahrlader und Muldenkipper mit Nutzlasten von 3 bis 21 Tonnen an. Extrem robust konstruiert, niedrig gebaut, äußerst wendig und kräftig motorisiert kommen sie in Bergwerken zum Einsatz. Das jüngste Fahrzeug wurde im April auf der Mining Expo in Kolkata in Indien präsentiert. Die Ausstellung gilt als die größte ihrer Art im Land und ist aufgrund ihrer Lage von internationaler Bedeutung. Von der Messe wurde der Fahrlader direkt zum Erstkunden bestellt, der weitere Fahrzeuge geordert hat.
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Die GHH-Gruppe hat weltweit 1000 Beschäftigte
Am Firmensitz in Gelsenkirchen. werden pro Jahr 60 bis 80 Fahrzeuge produziert. Hier sitzen auch die Entwicklungsspezialisten und Projektmanager. GHH Fahrzeuge hat sich als Teil der Schmidt Kranz Group in den vergangenen Jahren zur GHH-Gruppe mit Sitz in Gelsenkirchen weiterentwickelt. Sie besteht aus vier Unternehmen: GHH (Produktion in Gelsenkirchen), GHH Mining Machines, Mine Master und BAT-Service. 60 Länder weltweit werden von GHH beliefert. Über 7000 schwere Bau- und Minenfahrzeuge wurden bislang gebaut. Die Gruppe hat international 1000 Beschäftigte, davon 160 Ingenieure.
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Die weltweite Pandemie hat sich auf das Kerngeschäft bislang kaum ausgewirkt. „Corona und der Krieg gegen die Ukraine haben die Lieferketten weltweit gestört, davon ist auch GHH betroffen“, teilt ein Unternehmenssprecher mit. Eingebrochen ist die Nachfrage nicht, allerdings steige „letztlich die Lieferfrist“. Das Russlandgeschäft liegt dagegen brach. „Wie andere Firmen, so liefert die GHH Fahrzeuge GmbH aufgrund der Sanktionen keine Fahrzeuge nach Russland“, teilt das Unternehmen mit.
GHH investiert neuerdings auch stark in elektrische Fahrzeuge und hat den Vertrieb der Produkte des niederländischen Partners Tembo in sein Lieferprogramm integriert. Leichte und universelle Baufahrzeuge nach Art eines Land Rovers oder auch eines Pickups gehören nun zum Portfolio.