Gelsenkirchen-Altstadt. In Gelsenkirchen haben mehrere Männer einen Rettungswagen im Notfalleinsatz aufgehalten. Erst zufällig anwesende Polizisten konnten helfen.
Weil er am Samstagabend in Gelsenkirchen-Altstadt völlig grundlos einen Rettungswagen im Notfalleinsatz blockiert hatte, hat ein 22 Jahre alter Mann jetzt eine Anzeige wegen Nötigung bekommen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sprechen von einer brenzligen Situation, die ohne das Eingreifen der Polizei eskaliert wäre. Sie beklagen eine wachsende Respektlosigkeit gegenüber ihrer Arbeit.
Polizeisprecher Thomas Nowaczyk klang am Montagmorgen immer noch empört. „Normalerweise sind wir gehalten, Pressemitteilungen sachlich und neutral zu schreiben“, so Nowaczyk. „Das fällt uns bei diesem Sachverhalt schwer.“ Das war passiert: Ein Rettungswagen war gegen 22 Uhr mit einem Jugendlichen an Bord auf dem Weg ins Krankenhaus. Auf der Hauptstraße verhinderte eine Gruppe von Männern die Weiterfahrt des Rettungswagens, obwohl dieser Martinshorn und Blaulicht eingeschaltet hatte. Ein 22-jähriger Mann stellte sich provozierend vor die Motorhaube des Autos.
Gelsenkirchener Polizisten fertigen einen Strafanzeige wegen Nötigung
Zufällig waren Polizeibeamte wegen eines anderen Einsatzes in der Nähe. Als sie sahen, was vor sich ging, griffen sie ein – erst da machten die rund zehn Männer Platz und ließen den Rettungswagen weiterfahren. Die Beamten fertigten eine Strafanzeige gegen den 22-Jährigen wegen des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr.
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„Grundsätzlich sind Polizei und Feuerwehr rund um die Uhr im Einsatz, um Menschen zu helfen, zu schützen oder zu retten“, sagt der Polizeisprecher. „Dafür riskieren wir selbst Gesundheit und Leben.“ Einsatzfahrzeuge zu behindern, sei kein Spaß und könne schwerwiegende Folgen haben. „Oft sind es Minuten, die entscheiden, damit Menschen in Notsituationen die bestmögliche Hilfe bekommen“, so Nowaczyk. „Wer Helfer auf dem Weg zum Einsatz oder ins Krankenhaus an der Weiterfahrt hindert, riskiert schlimmstenfalls das Leben anderer.“
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