Gelsenkirchen. Lokalpolitiker Jürgen Hansen hat von der Ukraine aus um Spenden gebeten. Sein Team in Gelsenkirchen ist von der Hilfsbereitschaft überwältigt.

„Sagenhaft“, „unvorstellbar“: Uwe Bestmann von der „Task Force Flüchtlingshilfe“ kommt aus dem Staunen über die Spendenbereitschaft der Menschen aus der Stadt und der Region nicht mehr heraus. Seit der Vorsitzende seines Vereins, Jürgen Hansen, vergangenen Freitag von der Ukraine aus um Sach- und Geldspenden für die unter dem Krieg leidende Bevölkerung vor Ort gebeten hat, steckt Bestmann ununterbrochen in Telefongesprächen mit hilfsbereiten Menschen. „Allein am Montag waren es von 7.30 bis 13 Uhr an die 100 Anrufe“, sagt Bestmann. „Wir haben mittlerweile locker schon drei Bullis voll mit allen möglichen Sachen.“

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Gelsenkirchen verpassen? Dann können Sie hier unseren kostenlosen Newsletter abonnieren +++

Was genau gespendet wurde und was noch benötigt wird, kann Bestmann noch nicht sagen – er hofft, sich nun schnellstmöglich einen Überblick verschaffen zu können. Jürgen Hansen, der auch Stadtverordneter für die SPD im Stadtrat ist, hatte um Decken, Kissen, Matratzen, Mullbinden, Heftpflaster, Tabletten gegen Fieber und gegen Durchfall, Solarbatterien, Taschenlampen, Geschirr aus Metall, Verbandstoffe, Seife, Shampoo, Zahncreme, lange warme Unterwäsche für Männer und kleine Zelte gebeten.

Unterstützung für die Ukraine: „Mit einer solchen Hilfsbereitschaft hatten wir nicht gerechnet“

Hansen befindet sich weiterhin in Switlowodsk nahe der Großstadt Krementschuk in der Mittelukraine und arbeitet bei einer Hilfsorganisation vor Ort. Die WAZ steht regelmäßig mit ihm in Kontakt, Montagvormittag berichtete er von einem Raketenüberflug, russische Truppen haben Krementschuk noch nicht erreicht.

Plan der „Task Force“ ist es, die Sachspenden schnellstmöglich an die ukrainische Grenze zu bringen. „Sobald Jürgen Hansen die Gewissheit hat, es bis zur Grenze zu schaffen, werden wir uns auf den Weg machen und die Spenden dort an ihn übergeben“, sagt Uwe Bestmann. Voraussichtlich will das Team mit zwei bis drei Kleinstransporten samt Hänger und einem Bus aufbrechen. Weitere Spenden werden bis dahin entgegengenommen. „Ganz lieben Dank an die Bevölkerung, mit einer solchen Hilfsbereitschaft hatten wir wirklich nicht gerechnet!“

Wo Spenden für die Ukraine in Gelsenkirchen abgegeben werden sollten

Kleinere Sachspenden können beim Help-Laden der „Task Force Flüchtlingshilfe“ an der Von-der-Recke-Straße 3 abgegeben werden. Größere Spenden sollten idealerweise an den Flüchtlingsunterkünften an der Adenauerallee 102 im Berger Feld abgegeben werden. Die Einfahrt befindet sich in Höhe der Einmündung Schweidnitzer Straße. Die „Task Force“ nimmt auch Geldspenden entgegen: IBAN: DE 69 4205 0001 0101 1753 45, Sparkasse Gelsenkirchen (BIC: WELADED1GEK). Kontakt Uwe Bestmann: 0170-3590772.