Gelsenkirchen. Der Arbeitsmarkt trotzt der Dauer-Pandemie: Die Gelsenkirchener Arbeitslosenquote sank auf 13,7 Prozent – der niedrigste Wert seit April 2020.
Winterzeit und Pandemiefolgen haben dem lokalen Arbeitsmarkt im Dezember weniger zugesetzt als gedacht: Die Arbeitslosenzahl blieb mit 18.138 (- 23 oder 0,1 Prozentpunkte) nahezu stabil. Die Arbeitslosenquote für Gelsenkirchen wird mit 13,7 Prozent angegeben – der niedrigste Wert seit April 2020, als die ersten Folgen des Lockdowns spürbar wurden.
In Gelsenkirchen haben im Dezember 21 Betriebe Kurzarbeit angezeigt
„Das ist ein gutes Zeichen und spricht für die Stabilität, die der Gelsenkirchener Arbeitsmarkt in der vergangenen nun fast zwei Jahren der Corona-Pandemie wiedergewonnen hat“, ist Frank Thiemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen überzeugt. Ein weiteres Indiz: Auch auf der Stellenseite registriert die Agentur „einen leichten Zuwachs gegenüber dem Vormonat“. Auch die aktuelle Zahl von 21 Betrieben, die im Dezember Kurzarbeit für 363 Beschäftigte angezeigt haben, zeige, dass die „Unternehmen frühzeitig auf unser Angebot zur Sicherung ihrer Beschäftigten setzen. Im November gab es dagegen keine nennenswerte Zahl von Betrieben, die Kurzarbeit angezeigt haben.“ Im Juni befanden sich in Gelsenkirchen 521 Betriebe in Kurzarbeit, davon waren über 4880 Beschäftigte betroffen. Weiteres Thema: Zu wenig Ausbildungsplätze in Gelsenkirchen und Bottrop
Vom Jobcenter IAG wurden im November 15.167 Personen betreut
Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die statistische Arbeitslosigkeit in Gelsenkirchen um 1676 Personen abgenommen (-8,5 Prozent), auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist seit Dezember 2020 um 257 (- 13,8 Prozent) zurückgegangen. Von den 18.138 Menschen ohne Job wurden im vergangenen Monat 15.167 im Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) betreut, 62 weniger als im Vormonat.
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Im Jahresvergleich leicht gestiegen ist dagegen die Unterbeschäftigung: 20.511 (+ 362) Personen wurden hier erfasst. Einberechnet sind alle, die „zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden“, so die Arbeitsagentur.
Gesucht wurden in Gelsenkirchen vor allem Kräfte für die Kfz-Branche
Unternehmen aus Gelsenkirchen meldeten der Arbeitsagentur 327 neue freie Stellen. Das waren 44 mehr als im Vormonat. Der aktuelle Bestand an offenen Stellen wird mit 1393 angegeben (- 247). Nachfrage zeigten vor allem die Berufsbereiche „Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit“ gefolgt von „Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung“ sowie „Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung“. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im Handel sowie der Kfz-Branche (+362 oder +3,6 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Sparte Information und Kommunikation (–381 oder –26,8 Prozent).
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