Gelsenkirchen. Anno 1904 unterstützt nicht nur den FC Schalke 04, sondern auch seinen Heimatstadtteil Schalke-Nord. Nun hat der Verein einen neuen Vorsitzenden.

Seit der Vereinsgründung im Jahr 2014 stand Dr. Manfred Beck ununterbrochen an der Spitze des Vereins Anno 1904, nun hat er das Zepter weitergegeben. Zum neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung einstimmig Zeki Berber. Der Gladbecker hatte zuvor das Amt des Stellvertreters inne.

Der Verein Anno 1904 zählt derzeit rund 50 Mitglieder. Er ist aber nicht nur als Unterstützer und Freundeskreis des FC Schalke 04 bekannt, sondern engagiert sich auch für die Entwicklung in seinem Heimatstadtteil Schalke-Nord. Den Termin der Jahreshauptversammlung hatten die Vereinsverantwortlichen bewusst auf den vergangenen Freitag gelegt, weil an diesem Tag das Zweitliga-Duell gegen den 1. FC Nürnberg anstand. Mit den Franken verbindet die Blau-Weißen eine bereits seit Jahrzehnten währende Fanfreundschaft.

Bisheriger Vorsitzender „Manni“ Beck will künftig etwas kürzertreten

„Leider sind viele unserer Mitglieder von auswärts nicht gekommen, weil die Zuschauerkapazität aufgrund der Corona-Regeln ja deutlich eingeschränkt war“, berichtete Beck im Gespräch mit der WAZ. Die Anwesenden erfuhren dann vom bisherigen Vorsitzenden, dass er künftig etwas kürzer treten und „Platz für Jüngere an der Spitze“ machen wolle. „Manni“, wie Beck im Verein nur gerufen wird, bleibt aber dem Vorstand als stellvertretender Vorsitzender erhalten. Dieses Amt übt er nun gemeinsam mit Veronika Michaelis aus. Zum Führungsteam zählen außerdem: Klaus-Dieter Seiffert (Kassierer) und Martina Lilla-Oblong (Schriftführerin).

In der Sitzung wurde des im Sommer 2020 verstorbenen Ehrenmitglieds Gretel Kasprzyk und des jüngst verstorbenen Förderers Haiko Erbert mit einer Schweigeminute gedacht. Dem Kassierer und Inklusionsbeauftragten des Vereins, Klaus-Dieter Seiffert, dankte die Versammlung für sein besonderes Engagement für Menschen mit Behinderung. Dafür wurde er bereits mit der Ernst-Alexander-Auszeichnung des FC Schalke 04 und mit dem Ehrenamtspreis 2021 der Stadt gewürdigt.

An der Kurt-Schumacher-Straße soll 2022 ein Quartiersgarten entstehen

Der Vorstand blickte auch schon auf das Jahr 2022: Wichtigste Vorhaben seien auch weiterhin die Beteiligung des Vereins an der Stadterneuerung in Schalke-Nord (etwa dem Umbau der Kirche St. Anna zur Veranstaltungsstätte), der Aufbau eines Quartiersgartens an der Schalker Meile sowie die Durchführung des Stadtteilfestes „Meilenstein“. Der Quartiersgarten soll auf der Freifläche an der Kurt-Schumacher-Straße entstehen, wo das bisherige Haus mit der Nummer 110 als Schrottimmobilie abgerissen wurde. „Dies soll an Heimspiel-Tagen der Schalker ein Treffpunkt für die Fanszene, aber auch ein von uns kultiviertes Gartenstück sein“, erklärt Beck.

Das Stadtteilfest „Meilenstein“ hat seine Premiere 2019 erlebt. In den beiden Jahren danach musste es Pandemie-bedingt abgesagt werden. „Wir wollen dort die Menschen unseres Stadtteils zusammenbringen und einen Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben leisten, sagt Beck. In Schalke-Nord leben neben Deutschen und türkisch-stämmigen Menschen auch viele Bulgaren und Rumänen. „Und unter allen sind Schalke-Fans zu finden“, weiß Beck.