Gelsenkirchen. Betongold in Krisenzeiten: Dass Eigentum eine wertbeständige Geldanlage ist, zeigen die jüngsten Preissteigerungen in Gelsenkirchen.

*Dieser Text wurde erstmals im Dezember 2021 veröffentlicht.

Der Boom beim „Betongold“ ist ungebrochen: Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zogen durchschnittlich um neun Prozent an. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht des Landes NRW hervor. Auch die Preise für Wohnungseigentum legten mit zehn Prozent landesweit zu. Gelsenkirchen bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont, auch wenn die Stadt jüngst noch im Postbank Immobilienatlas als die günstige Stadt in Sachen Wohneigentum gekürt wurde.

Ein- und Zweifamilienhäuser in Gelsenkirchen: Fast 40 Prozent teurer als vor fünf Jahren

Der durchschnittliche Kaufpreis für unterkellerte Neubauten (Urkundenjahrgang 2020/2019) lag dem Grundstücksmarktbericht zufolge in Gelsenkirchen 2020 bei 3083 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. 2019 lag der Preis bei 3045 Euro – das entspricht einem Zuwachs von 1,25 Prozent.

Fasst man den Vergleichszeitraum nur ein klein wenig größer, so ergeben sich ganz andere Dimensionen Fünf Jahre zuvor, also im Jahr 2016, lag der Wert in Gelsenkirchen noch bei 2226 Euro je Quadratmeter bei Ein- und Zweifamilienhäusern, das ist ein Anstieg um rund 39 Prozent. Für das Baujahr 2018 wird der durchschnittliche Preis für einen Quadratmeter Wohnfläche mit 2855 Euro angegeben.

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In den vergangenen beiden Jahren wurden insgesamt 141 Verkäufe solcher Neubauten erfasst, sie lagen überwiegend an der Flachsbandstraße und Laerstraße sowie im Neubaugebiet „Im Waldquartier“. Für den Urkundenjahrgang 2020 lagen die Durchschnittspreise zwischen 277.373 und 393.494 Euro, für den Jahrgang 2019 lagen die Durchschnittspreise zwischen 283.007 und 364.056 Euro.

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Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser in Gelsenkirchen kosten im Schnitt zwischen 261.293 und 316.631 Euro

Interessant ist auch der Blick auf Bestandsimmobilien. Hier unterscheidet der Bericht freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenendhäuser und Doppelhaushälften sowie Baujahresklassen.

Bei den freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern (Urkundenjahrgänge 2018-2019 und 2019-2020) schwankt der durchschnittliche Gesamtkaufpreis zwischen 261.293 und 316.631 Euro. Je nach Beurkundungsjahr, bewegt sich der niedrigste und der höchste Preis zwischen 130.000 und 490.000 Euro sowie zwischen 143.000 und 717.000 Euro.

Bei den Baujahren 1995-2017 wurden im Durchschnitt für ein Reihenendhaus bzw. für eine Doppelhaushälfte in Gelsenkirchen zwischen 325.375 und 349.123 Euro gezahlt. Die Spanne lag hier bei 200.000/470.000 Euro und 239.000/520.000 Euro je nach Beurkundung. Die durchschnittliche Wohnfläche lag hier bei 135 bis 138 Quadratmetern.

Häuser der Baujahre 1975 bis 1994 wurden im Schnitt von 259.773 bis 299.350 Euro in Gelsenkirchen verkauft. Der niedrigste Preis im Urkundenjahrgang 2018/2019 lag bei 200.000 Euro, der höchste bei 310.000 Euro. Häuser jüngerer Beurkundung waren entsprechend teurer, zu zahlen waren zwischen 220.00 und 387.000 Euro. In dieser Kategorie betrug der Wohnraum im Schnitt 151 bis 153 Quadratmeter.

Bei Reihenmittelhäusern (Baujahr 1995-2017) kommt der Bericht auf einen durchschnittlichen Gesamtkaufpreis von 277.378 und 298.643 Euro je nach Jahr der Beurkundung und einer Wohnfläche zwischen 113 bis 117 Quadratmetern im Durchschnitt. Mindestens 219.000 Euro wechselten den Besitzer, maximal 395.000 Euro.

Für die Baujahre 1975 bis 1994 standen unter dem Strich im Schnitt 228.045 und 248.248 Euro für die eigenen vier Wände von 137 bis 138 Quadratmeter Wohnfläche. Als niedrigster Preis wird 160.000 Euro aufgeführt, als höchster 345.000 Euro.

Neue Eigentumswohnungen in Gelsenkirchen: Rund 30 Prozent teurer in fünf Jahren

Der aktuelle Grundstücksmarktbericht erfasst auch 1172 Käufe von Eigentumswohnungen, darunter Neubauten (Lübecker Straße, Johannes-Rau-Allee) als auch Bestandswohnungen verschiedener Baujahresklassen. Innerhalb eines Vergleichszeitraumes von fünf Jahren haben sich hier die Quadratmeterpreise um rund 30 Prozent erhöht. Der durchschnittliche Kaufpreis für den Quadratmeter betrug 2016 in Gelsenkirchen noch 2644 Euro, 2020 waren es schon 3426 Euro. 2019 betrug der Wert 3330 Euro je Quadratmeter (+ 2,9 Prozent).

Demnach schlägt eine Eigentumswohnung mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 100 bis 106 Quadratmetern im Schnitt mit 336.233 bis 363.288 Euro zu Buche – je nach Beurkundungsjahr.

Für Eigentumswohnungen der Baujahre ab 2001 waren durchschnittlich 152.431 bis 158.150 Euro zu zahlen, abhängig vom Beurkundungsjahr. Die durchschnittliche Wohnfläche belief sich dabei auf 86 bis 87 Quadratmeter. Als Minimum aufgerufen wurde in dieser Sparte ein Preis von 90.000 Euro, als Maximum 350.000 Euro.

Für Eigentumswohnungen der Baujahre 1986 bis 2000 (84-85 Quadratmeter) waren mindestens 39.500 und höchstens 430.000 Euro zu zahlen. Der Durchschnittsverkaufpreis lag hier zwischen 130.732 und 145.522 Euro.

Und in der Baujahresklasse 1976 bis 1985 (76-77 Quadratmeter) standen Durchschnittspreise von 75.354 und 95.193 Euro auf den Verträgen. Die untere Grenze lag bei 8500 und die obere Grenze bei 257.000 Euro.