Gelsenkirchen-Bismarck. 1981 endete der Betrieb im Gelsenkirchener Bahnbetriebswerk Bismarck. 40 Jahre später ist die Zukunft des Denkmal-Ensembles immer noch offen.

Vor 40 Jahren fuhren die letzten Loks dienstlich zur Wartung und Pflege ins Bahnbetriebswerk Bismarck (BW). Am 31. Dezember 1981 wurde der 1926 eröffnete Eisenbahnstandort aufgelöst. Vier Jahrzehnte später ist die Zukunft des Gebäudes weiterhin offen. Eisenbahnvereine nutzen den Komplex, der seit 1991 unter Denkmalschutz steht. Doch die entscheidende Weichenstellung für die Zukunft steht immer noch aus. Lesen Sie auch:Räumungsklage - RVR will Bahnfreunde Bismarck loswerden

In Abstimmung mit der Stadt Gelsenkirchen strebt der RVR eine Standortanalyse an

2019 dachte der RVR, der Regionalverband Ruhr als Besitzer des Komplexes noch daran, einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für das Gelände in Bismarck anzuschieben. Davon hat man sich in Essen wieder verabschiedet, auch weil Ideen aus der Vergangenheit stets an den hohen baulichen Investitionskosten gescheitert waren. Nun hat sich der RVR in Abstimmung mit der Stadt Gelsenkirchen für eine Machbarkeitsstudie samt Standortanalyse entschieden, um Chancen und Risiken für mögliche Investoren herauszuarbeiten. Lesen Sie auch: RVR bereitet Ideenwettbewerb für Bahnwerk Bismarck vor

Am Bahnwerk Bismarck gilt es auch die Chancen auf dem Immobilienmarkt auszuloten

Nutzungsmöglichkeiten, heißt es in einem RVR-Papier, sollen „modular entwickelt“ werden. Das Konzept wird derzeit von „Bau.Land.Partner“ entwickelt. Das NRW-Angebot sei spezialisiert auf die Aktivierung von Standorten, die „ihre frühere Funktion verloren haben oder hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben“. Mit ersten Ergebnissen rechnet der RVR im ersten Quartal 2022. Letztlich werde es auch darum gehen, angesichts der Nachfrage nach Gewerbeflächen Chancen auf dem Immobilienmarkt auszuloten.

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2001 hat der heutige RVR das Ensemble mit 80.000 Quadratmetern Gelände erworben und kümmert sich seither zumindest dauerhaft um die notwendigsten Erhaltungsmaßnahmen. Ziel war damals, das BW für den „touristischen Eisenbahnverkehr im Ruhrgebiet zu entwickeln“. In einer ersten Sanierungsphase wurden damals für 2,8 Millionen Euro (davon 2,55 Millionen Euro Fördermittel mit Zweckbindung bis 2027) Dächer und Fenster des Ensembles gesichert oder erneuert. Ein zweiter Sanierungsabschnitt war von 2002 bis 2006 geplant, scheiterte aber an fehlenden Finanzmitteln – ebenso wie alle weiteren Pläne zur Folgenutzung des Bahnwerks.