Gelsenkirchen. Leitlinien und Prioritäten für die künftige Kulturentwicklung in Gelsenkirchen soll es geben – und den passenden Plan. Der wird nun erarbeitet.

Gelsenkirchen will einen Kulturentwicklungsplan. Die gemeinsame Leitlinien und Prioritäten für die Kulturentwicklung gilt es festzulegen, die Potenziale und Chancen des kulturellen und künstlerischen Lebens in Gelsenkirchen aufzuzeigen. Gemeinsam bedeutet hier: Kunst- und Kulturszene, Initiativen, Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft sollen eingebunden werden. Mit der Umsetzung hat das Referat Kultur im Oktober die „Startklar a+b GmbH“ beauftragt.

Gelsenkirchener Kulturreferat beauftragt die „Startklar a+b GmbH“

Das in Schwerte und Köln ansässige Unternehmen moderiert und begleitet seit mehreren Jahren Stadtentwicklungsprozesse und Kulturentwicklungsplanungen unter anderem in Krefeld, Waltrop, Solingen und auch bereits in Gelsenkirchen. In Hassel haben die Akteure die Neuaufstellung des Stadtteilzentrums Bonni begleitet.

Erste Ergebnisse der Analyse sollen 2022 präsentiert werden

Im Kulturausschuss stellte sich das Beratungsunternehmen und seine Arbeitsweise jüngst vor. Zu Beginn des Prozesses ging es vor allem um die grobe Marschrichtung und den Zeitrahmen: Neben Bestandsanalysen sind Expertengespräche, Veranstaltungen und Workshops vorgesehen. Auf 18 Monate ist das Verfahren ausgelegt, erste Ergebnisse sollen 2022 präsentiert werden.

Politik, freie Szene, Kultureinrichtungen und Gelsenkirchener beteiligen

An dem Prozess sollen sich neben Politik, freier Szene und Kultureinrichtungen auch interessierte Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener beteiligen. Vernetzung, so die Stadtverordnete Adrianna Gorczyk, ist „für uns insgesamt ein wichtiges Thema, nicht nur bei Kunst und Kultur. Auch die Beteiligung der Bevölkerung ist für uns ein zentraler Punkt.“ Insgesamt geht es der kulturpolitischen Sprecherin der Grünen darum, über die nötige „strukturelle Kulturplanung“ in Gelsenkirchen nachzudenken „und sie strategisch anzugehen.“

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Ähnlich sieht es auch der SPD-Stadtverordnete Taner Ünalgan: „Welche Angebote haben wir? Wohin soll die Reise gehen? Was kann man stärken, was vernetzen?“ Um Fragen wie diese zu beantworten, helfe „der Blick von außen, glaubt Ünalgan und erkennt Handlungsbedarf. „Wir sehen, dass zahlreiche kulturelle Angebote vorhanden sind, das ist auch großartig so, aber wir erleben auch, dass oft die Akteure nicht voneinander wissen und viele nicht wissen, was in der Nachbarschaft passiert.“

Letztlich geht es künftig auch darum, wie Ressourcen besser zu verteilen sind. Begleitet werden soll der Entwicklungsprozess von einem Kulturgremium, das auch künftig als eine Art Kulturbeirat fungieren könne, sagt Gorczyk. Noch offen sei, wie groß das Gremium werden soll, wie es besetzt wird – und wer darüber entscheidet.