Gelsenkirchen. Über drei Löwenbabys freut sich die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen. Dabei hatte der Zoo gar nicht mit der Geburt der drei gerechnet.

Es gibt Zootiere, über deren Niedlichkeit man sich streiten kann – und nein, der Faktor Niedlichkeit hat natürlich nichts mit Zoologie oder Wissenschaft zu tun. Ein Warzenschwein bleibt ein Warzenschwein, und Tiere wie der Nacktmull fallen definitiv in die Kategorie „Hat ein Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann“. Die drei Fellknäuel, um die es hier geht, sind aber das genaue Gegenteil davon: Die neuen Gelsenkirchener Löwinnen Jamila, Kumani und Malaika sehen glatt aus, als wären sie der Plüschtierabteilung im Kaufhaus entsprungen – beinahe sucht man bei ihnen den Knopf im Ohr mit dem „Steiff“-Schriftzug.

Die drei Löwenbabys haben an diesem grauen Novembermontag in der Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt ihren großen Auftritt. Gut einen Monat lang hatte sie der Zoo vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen, jetzt ist es soweit: Die drei am 8. Oktober zur Welt gekommenen Löwenmädchen werden gemeinsam mit Mutter Fiona präsentiert – zunächst den zahlreich erschienenen Journalisten, ab zehn Uhr dann den Zoobesuchern, von denen einige schon vor dem Öffnungstermin am Eingang warteten. [Lesen Sie auch: So niedlich sind die Löwen-Kinder im Zoom Gelsenkirchen]

Darum war die Geburt in dem Gelsenkirchener Zoo eine Überraschung

Damit hat sich die Anzahl der Löwen in der Zoom Erlebniswelt auf einen Schlag verdoppelt. Waren es bisher Löwe Bantu und die beiden Löwinnen Fiona und ihre Schwester Lissy, die in der Erlebniswelt Afrika bestaunt werden konnten, so komplettieren jetzt Jamila, Malaika und Kumani das Rudel. Geplant war das nicht, wie Tierpfleger Jan Schiller berichtet. „Eigentlich haben alle Löwinnen ein Hormonimplantat, das eine Empfängnis verhüten soll“, sagt er. Doch genau wie bei Menschen auch: Ein hundertprozentiger Schutz ist das nicht.

Die drei Löwenbabys Jamila, Kumani und Malaika.
Die drei Löwenbabys Jamila, Kumani und Malaika. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Fionas Schwangerschaft blieb den Pflegerinnen und Pflegern verborgen: bis zum Schluss. „Als meine Kollegin am 8. Oktober das Löwenhaus betrat, sah sie, wie sich etwas im Gehege bewegte“, erzählt er. Zwei der Babys waren da schon da, das dritte auf dem Weg. „Wir waren alle richtig baff“, erinnert er sich – und natürlich habe man sich riesig gefreut.

Das bedeuten die Namen der drei Löwinnen

Zunächst blieb die Geburt der kleinen Großkatzen geheim: „Die ersten Wochen sind immer kritisch“, sagt Jan Schiller, „da kann viel passieren.“ Jetzt, nach gut fünf Wochen, seien die Drillinge aus dem Gröbsten heraus, ihr Geburtsgewicht von durchschnittlich 1,3 kg haben sie mittlerweile mehr als verdreifacht. Noch immer werden sie von Mutter Fiona gesäugt – „sie fangen aber auch schon an, an Fleisch und Knochen zu lecken und zu nagen“, sagt der Pfleger. Nach etwa acht Monaten seien sie dann „futterfest“ und nicht mehr auf Muttermilch angewiesen, so Schiller.

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Oberbürgermeisterin Karin Welge war persönlich gekommen, um die neuen Gelsenkirchenerinnen zu begrüßen – und lüftete selbst das Geheimnis um Geschlecht und Namen. Dass es drei Mädchen sind, war nämlich bislang nicht bekannt, auch nicht, wie sie heißen. Für die Namen sind die Tierpflegerinnen und -pfleger verantwortlich. „Uns war klar, dass es afrikanische Namen sein sollten“, erzählt Jan Schiller. „Wir haben Vorschläge gesammelt und uns dann gemeinsam für die drei schönsten entschieden.“ Wer welchen Namen bekam, war nicht ganz zufällig. „Malaika etwa bedeutet ,Engel’ – den Namen haben wir der kleinen Löwin gegeben, die sich immer am ruhigsten verhalten hat“, sagt Jan Schiller. Weil ein weiteres Löwenbaby bei der Geburt fast ganz weiß war, bekam es den Namen Jamila – „die Schöne“. Mit Kumani („das Schicksal“) schließlich wollte das Tierpflegerteam ausdrücken, wie sehr es sich über die Geburt der Jungtiere freut.

Darum freut sich der Zooleiter über das neue Löwentrio

Keine Garantie

Besucher des Zoos können die Löwenbabys sind ab sofort zu den normalen Öffnungszeiten (täglich von 10 bis 17 Uhr) bewundern.

Eine Garantie, dass man die Tiere sieht, gibt es nicht: Die Löwenfamilie darf eigenständig entscheiden, ob sie sich im vorderen einsehbaren Bereich des Innengeheges aufhalten möchte oder sich in den hinteren – für Besucher uneinsichtigen – Teil zurückziehen will.

Mehr Infos zum Zoo unter zoom-erlebniswelt.de.

Die kommenden eineinhalb bis zwei Jahre werden die drei Kleinen erst einmal in der Zoom Erlebniswelt verbringen. Dann werden die Tiere höchstwahrscheinlich an andere Zoos abgegeben. „Wir haben hier einfach nicht den Platz für sechs ausgewachsene Löwen“, sagt Jan Schiller.

Bis dahin können sich die Besucher an den Tieren erfreuen – das gefällt natürlich Hendrik Berendson, dem Leiter der Zoom Erlebniswelt. „Im November und Dezember sinken die Besucherzahlen normalerweise wegen des Wetters“, sagt er. Doch eine Attraktion wie drei kleine Löwenbabys werde sicherlich auch in den nächsten Monaten Besucher in den Zoo locken, ist er sich sicher.