Gelsenkirchen. Die Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau“ macht Station im Musiktheater. 50 Kunstwerke im Rahmen öffentlicher Bauaufgaben zeigen die Entwicklung.
Draußen prangt das Betonrelief von Robert Adams, drinnen bannen die blauen Bildtafeln, die Schwammreliefs von Yves Klein, die Blicke. Im Musiktheater im Revier fließen Kunst, Bau, Zweck und Gestaltung ineinander und fordern geradezu eine Auseinandersetzung. Die bietet die Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ im Foyer des Großen Hauses.
Der Gelsenkirchener Verein Baukultur.NRW präsentiert und begleitet die Schau, die das Bundesministerium des Innern, Bau und Heimat und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) konzipiert haben und als Wanderausstellung nun nach München, Rostock und Halle an der Saale im MiR zeigen.
Die Gelsenkirchener Achse vom Theater bis zur Himmelsleiter
Als „Museum der Baukultur“ mit Ausstellungen dahin zu gehen, wo Architektur, Stadt- und Landschaftsgestaltung in Kunst und Bau ihre Schnittstellen haben, ist das Ziel. Wer vom Foyer des Theaters aus über die Sichtachse der Ebertstraße bis auf die Halde Rheinelbe und die Himmelsleiter-Skulptur blickt, ist mitten im Thema.
Die seltene Möglichkeit, am Orte, an dem Künstler, Architekten, Planer und Gestalter vom ersten Moment an zusammen gearbeitet haben, bringt einen dynamischen Überbau für die Ausstellung. Sie blättert auf, wie Kunst und Bau zur Repräsentation der beiden deutschen Staaten BRD und DDR bis 1989 beitrugen und welche Rolle sie nach der Wiedervereinigung für eine neue nationale Identität spielten.
Zusammenspiel von Kunst und Bau
Peter Köddermann, Geschäftsführer von Baukultur.NRW, erinnert: „1950 beschloss der Bundestag, bei Bauaufträgen des Bundes einen Anteil der Baukosten für Kunst verpflichtend vorzusehen.“ Projektleiterin Dr. Christine Kämmerer ergänzt: „Wir haben allein in NRW etwa 1000 Objekte im Rahmen von Kunst am Bau, und stehen in einer ständigen Auseinandersetzung über die Frage von Erhalt und Pflege dieser Kunst.“
Info und Kontakt
Die Ausstellung ist bis zum 5. Dezember im Musiktheater im Revier, Kennedyplatz, zu sehen. Öffnungszeiten: Di bis Fr: 10 bis 18 Uhr; geschlossen am 2., 3., 16. November, am 25. und 26. November und am 3. Dezember nur bis 14 Uhr geöffnet.Zur Ausstellung ist eine umfangreiche Publikation im Deutschen Kunstverlag erschienen, die unter der ISBN 978-3-422-98617-6 über den Verlag oder im Buchhandel erhältlich sind.Der Besuch ist unter Berücksichtigung der 3G-Regel für vollständig geimpfte, negativ getestete oder genesene Personen möglich. Ticketinhaber können die Ausstellung auch während der Veranstaltungen des Musiktheaters besuchen.Mehr: Baukultur Nordrhein-Westfalen e. V., Leithestraße 33, Gelsenkirchen, 0209 402 4410, info@baukultur.nrw, www.baukultur.nrw
Köddermann will die Kunst auch als Instrument der Stadtgestaltung verstanden wissen und die Aspekte Qualität, Funktionalität und zeitgemäße Umsetzung auf ihre Gemeinsamkeiten diskutieren. Die Ausstellung in der Kassenhalle und im Foyer ist in neun Kapitel gegliedert, unten werden die Anfänge in der jungen Bundesrepublik gezeigt, oben die Zeit nach 1990.