Gelsenkirchen. Mit dem niedrigschwelligen Angebot des Impfbusses hat die Stadt viele noch unsichere Menschen erreicht. Was in Gelsenkirchen nun geplant ist.
Er wurde lange gefordert, nun dreht er schon seit fast zwei Monaten seine Runden durch Gelsenkirchen und macht Halt an allen möglichen Stationen der Stadt: der Gelsenkirchener Impfbus. Das ausgegebene Ziel: Die Menschen vor Ort zu erreichen, die noch nicht gegen das Coronavirus immunisiert sind. Wie läuft der Bus-Einsatz bislang? Wir haben bei der Stadt nachgefragt.
Gelsenkirchener Impfbus: Darum ist sein Einsatz für Unentschlossene so wichtig
Bis heute hat der Impfbus laut Angaben der Stadtverwaltung 20 Standorte in Gelsenkirchen angefahren. Abhängig vom jeweiligen Standort werde das Angebot gut angenommen. Insgesamt knapp 1700 Menschen haben sich seit Mitte Juli ganz direkt und niederschwellig mit einem Vakzin versorgt, unter anderen auch Schülerinnen und Schüler: 256 von ihnen haben ein Impfangebot wahrgenommen. Hierbei handele es sich um eine Quote von acht bis neun Prozent, so Martin Schulmann. Weshalb die Quote so gering war, könne die Stadt nicht qualifiziert sagen, so der Stadtsprecher weiter.
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Anfang August hatte die Stadt eine erste Bilanz des Einsatzes gezogen: Zu diesem Zeitpunkt hatten sich insgesamt 835 Menschen am beziehungsweise im Impfbus impfen lassen. Schon da war klar, dass es auf die Standorte ankommt. So hatten sich an einem Sonntag vor der Zoom Erlebniswelt etwa 209 Menschen immunisieren lassen, an einem weiteren Tag auf dem Heinrich-König-Platz waren es 175. Auf dem Parkplatz vor dem Marktkauf nutzten lediglich 39 Menschen das Impf-Angebot. Wahrscheinlich, so eine These, hätten die Menschen mehr Muße, beim Bummel oder Ausflug, als beim schnellen Einkauf um die Ecke. [Lesen Sie auch:Impfbus – warum sein Einsatz für die Stadt ein Erfolg ist]
Die Nachfrage nach dem Gelsenkirchener Impfbus steigt stetig an
„Es liegen viele weitere Anfragen vor, die derzeit geprüft werden“, erläutert Schulmann. Die Nachfrage nach dem Impfbus steige weiter stetig an, immer wieder würden die Stadt neue erreichen. „Selbst Nachbarstädte wie Gladbeck haben den Bus über uns angefordert“, erläutert er. Künftig soll der Impfbus – so ist der Plan – an vier bis fünf Tagen in der Woche unterwegs sein.
Insgesamt verzeichnet die Stadt eine positive Resonanz auf die mobile Impfpraxis. „Viele Personen gaben an, dass sie ohne das niederschwellige Angebot nicht zur Impfung gegangen wären. Bei Nachfragen stellen wir immer wieder fest, dass viele Personen noch unsicher sind, weil es ihnen zum Teil noch an Aufklärung fehlt oder sie eine Impfung derzeit noch nicht als so wichtig erachten“, berichtet Martin Schulmann. [Lesen Sie auch:Gelsenkirchen will die Impfung zu Unentschlossenen bringen]
Die nötigen Zweitimpfungen, die nach einer Impfung mit den Vakzinen und Moderna nötig sind, wurden stets im Gelsenkirchener Impfzentrum vorgenommen. Das schließt bekanntlich zum 30. September – dann sind wiederum die Hausärzte oder Betriebsärzte gefragt. Dazu müssten sich, so die Stadt, die Impflinge mit ihren Hausärzten in Verbindung setzen. Die Kassenärztliche Vereinigung will dazu noch eine Liste der örtlich impfenden Ärzte veröffentlichen.
Weitere Stationen des Impfbusses in den kommenden Tagen
Die Stadt lässt den Impfbus in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz über Gelsenkirchens Straßen fahren. Er ist für zwei Impfstraßen ausgelegt, zwei Teams können so parallel im Bus arbeiten. Pro Stunde schaffen die Impf-Teams zwischen 20 und 100 Impfungen. Die Impfung ist kostenlos und eine Terminvereinbarung nicht nötig.
Weitere Termine: Am Freitag, 10. September, steht der Impfbus von 14 Uhr bis 19 Uhr in der Neustadt vor dem Stadtteilladen der Caritas an der Bochumer Straße 11. Weiter geht es am Dienstag, 14. September: Dann steuert der Impfbus die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung an der Wanner Straße an. Er steht dort von 9 bis 15 Uhr. Am Mittwoch, 15. September, macht der Impfbus am Schulgebäude der VHS und Musikschule, an der Rolandstraße 3, Halt. Die Zeiten: 9 bis 14 Uhr. Am Freitag, 17. September, ist der Impfbus an der Ditib-Moschee, an der Wielandstraße in Gladbeck in der Zeit von 12.30 bis 16 Uhr anzutreffen. Am Mittwoch, 22. September, geht es von 9 bis 14 Uhr auf den Ernst-Käsemann-Platz nach Rotthausen.
Weitere Termine im September seien derzeit noch in der Planung, heißt es seitens der Stadt. Im Oktober soll der Einsatz des Impfbusses neu geregelt werden.