Gelsenkirchen. Der Fernsehsender RTL macht ein TV-Experiment zu sexualisierter Gewalt im Internet. Jetzt ist ein Mann aus Gelsenkirchen verurteilt worden.

Es war eine Falle, in die der 28-Jährige aus Gelsenkirchen getappt ist. Er hatte im Internet Kontakt zu einem angeblich zwölfjährigen Mädchen aufgenommen, wollte ein Sex-Treffen. Was er nicht wusste: Seine Gesprächspartnerin mit dem Decknamen „Hanna“ war ein Lockvogel. Eine erwachsene Schauspielerin, die sich für ein TV-Experiment vor der Kamera in ein kleines Mädchen verwandelt hatte. Jetzt muss der Mann aus Buer ins Gefängnis.

Das Essener Landgericht hat zwei Jahre zehn Monate Haft verhängt.

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Als die Polizei damals an seiner Wohnung aufgetaucht ist, wusste der Angeklagte sofort, was auf ihn zukommt. Denn „Hanna“ war nicht das einzige Mädchen, mit dem er über das Internet sexuelle Kontakte hatte. „Das Schreiben hat ihn erregt“, hatte seine Verteidigerin Isabelle Gronemeyer im Prozess am Essener Landgericht erklärt.

Was die Fahnder damals aber vor allem überraschte: Der Gelsenkirchener hatte auch gleich noch davon erzählt, dass er auch direkte sexuelle Kontakte mit zwei 13-Jährigen hatte. Das war der Polizei noch gar nicht bekannt gewesen. Außerdem waren in seiner Wohnung massenhaft kinderpornographische Bilder und Videos sichergestellt worden.

Im Prozess hatte der 28-Jährige auf eine Bewährungsstrafe gehofft. Dafür sahen die Richter jedoch keinen Spielraum. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar über drei Jahre Haft gefordert.