Gelsenkirchen. Gelsenkirchen braucht Finanzhilfe vom Bund, um die Bildungs-Infrastruktur zu stärken. Die GEW hat dazu einen Brandbrief an Laschet geschickt.

In einem Brandbrief an den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet fordert Lothar Jacksteit als Sprecher des Gelsenkirchener Stadtverbands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen parteiübergreifenden Konsens, um gezielte Unterstützung für die Stärkung der Schullandschaft in Gelsenkirchenvom Bund beantragen zu können. „Es herrscht seit Jahren ein wachsender Mangel an ausgebildeten Lehrkräften, Sozialpädagogen, Sozialarbeit, Räumen“, klagt Jacksteit. Während die Schülerzahl stetig wachse, werde auch der Lehrermangel größer. Der Bildungsmonitor 2021 der Initiative Soziale Marktwirtschaft belege, dass in NRW die öffentlichen Bildungsausgaben im Vergleich der Bundesländer am geringsten ausfallen.

1000 Euro weniger pro Schüler als im Bundesschnitt

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Im Bereich der Primarstufe lagen die Ausgaben laut Bildungsmonitor pro Schüler bei 6100 Euro und damit 1000 Euro unter dem Bundesdurchschnitt. Auch im Bereich der Bildungsarmut belegt NRW den Platz 14. „Bei der Überprüfung der Bildungsstandards erreichten überdurchschnittlich viele Neuntklässler im Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften nur die unterste Kompetenzstufe“, so Jacksteit.

Land soll Voraussetzung für Bundeshilfe schaffen

In dem Brief verweist Jacksteit auf die Möglichkeit, den Bund über Artikel 104 c des Grundgesetzes bei der Stärkung der Infrastruktur im Bildungsbereich finanziell zu unterstützen. Das sei in der Emscher-Lippe-Region unverzichtbar, worauf in Gelsenkirchen auch parteiübergreifend hingewiesen worden sei. Das Land müsse dafür eine Kostenfolgeabschätzung gemäß Landesverfassung auf den Weg bringen, um die Finanzhilfen zu sichern. NRW müsse nun zügig handeln, um Bildungsgerechtigkeit langfristig zu ermöglichen. Es war bereits der zweite Brandbrief mit der Aufforderung zum Handeln in diesem Jahr, der aus Gelsenkirchen Richtung Düsseldorf geschickt wurde.