Gelsenkirchen-Buer. Bürger aus Gelsenkirchen-Buer wollten vier Straße zu Fahrradstraßen umwidmen. Die Verwaltung spricht sich dagegen aus – das sind die Gründe.
Soll es in der Buerschen Innenstadt Fahrradstraßen geben? Wenn es nach dem Quartiersnetz Buer-Ost und den Grünen geht, wäre die Antwort ein klares Ja. Die Gelsenkirchener Stadtverwaltung sieht das allerdings anders und erteilte den Plänen eine deutliche Abfuhr. Die Grünen zeigten sich enttäuscht – und wollen sich mit der Antwort der Stadt nicht zufrieden geben.
Der Vorschlag der Quartiersnetz-Mitglieder: Vier Straßen in Buer sollen zu Fahrradstraßen werden, Hagenstraße, Rottmannsiepe, Luciagasse und Agathagasse. Genau genommen sollen sie zu „unechten Fahrradstraßen“ werden. Der Unterschied: Während eine „reine“ Fahrradstraße ausschließlich den Radlern vorbehalten bleibt, darf eine unechte Fahrradstraße auch von Autofahrern genutzt werden.
So begründet die Stadt Gelsenkirchen ihre Ablehnung
Die Stadt folgte dieser Anregung aber nicht, wie aus einer Antwort der Verwaltung an die Bezirksvertretung Nord hervorgeht. „Die Hagenstraße und Rottmannsiepe als „unechte“ Fahrradstraßen anzuordnen würde die Radfahrenden in eine suggerierte Sicherheit wiegen und zusätzliche Konflikte im fließenden Verkehr provozieren“, heißt es in dem Schreiben. Die Quartiersnetz-Mitglieder hatten ihren Antrag auch damit begründet, dass Autofahrer auf Radfahrer keine Rücksicht nehmen würden – das aber könne „durch eine Änderung der Beschilderung nicht behoben werden“, schreibt die Verwaltung weiter.
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Die Grünen wollen sich mit dieser Antwort aber nicht abfinden. Als „schallende Ohrfeige für bürgerschaftliches Engagement“ bezeichnet Bernd Rudde, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Nord, die Argumentation der Stadt. „Das ist deutlich mehr als nur eine verpasste Chance“, sagt Rudde. „Mit dieser Vorlage des Referats Verkehr wird weiteres bürgerschaftliches Engagement im Keime erstickt“, so Rudde weiter. Man müsse sich nicht wundern, wenn die Menschen in Gelsenkirchen Teile ihrer Verwaltung zunehmend als bremsend, mutlos und behindernd wahrnehmen.“
Anstatt den „voraussichtlich sehr kostengünstigen Vorschlag des Quartiersnetzes aufzugreifen“, so Rudde, werde dieser „mit fadenscheinigen Begründungen und Allgemeinplätzen abgelehnt“. Die Grünen fordern die Verwaltung daher dringend auf, die Vorlage zu überarbeiten. Auch eine zeitlich befristete Lösung als Pilotprojekt sei vorstellbar, „etwa für einen Zeitraum von zwei Jahren, um anschließend ein ehrliches Resümee zu ziehen“, so Rudde.
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