Gelsenkirchen-Hassel. Gemeinsam wollen Unternehmer aus Gelsenkirchen-Hassel auf sich aufmerksam machen und den Ortsteil durch Aktionen attraktiver machen.
Hassel hat etwas zu bieten, finden etliche dort ansässige Unternehmer und meinen damit sich selbst. Seit rund fünf Jahren macht das Netzwerk „Wir in Hassel“ darauf aufmerksam, dass es Betriebe und Dienstleister im Stadtteil im Gelsenkirchener Norden gibt, dass man eben nicht für alles Fachkräfte aus der Ferne bemühen muss. Das Ziel: Die Wirtschaft im Ortsteil stärken. Nun organisieren sich die Aktiven in einem Verein, der am Montag gegründet wurde.
„Wir wollen die Verbindung der Unternehmer untereinander stärken und gleichzeitig den Stadtteil stark machen“, erklärt Dirk Kück. Er betreibt unter dem Namen „Elisabeth 24“ eine Vermittlung von Pflegekräften und ist zum ersten Vorsitzenden gewählt worden. Gemeinsam will man künftig Hassel beleben. „Mit Veranstaltungen wie einem Weihnachtsmarkt oder einem Frühlingsmarkt.“ Diese sollen auf der einen Seite den Bewohnern Freude bereiten, auf der anderen als Forum dienen für die zahlreichen Unternehmer. „Vielleicht entstehen dann sogar Anreize, dass sich weitere Unternehmen hier ansiedeln.“ So wünscht man sich, künftig auch Leerstände an der Polsumer Straße beleben zu können und Impulse zu setzen.
Gelsenkirchener Stadtteilzentrum unterstützt den Verein
„Ich sehe die Vereinsarbeit als gute Möglichkeit für die Unternehmen, sich vorzustellen, zu zeigen, wie groß das Angebot in Hassel ist. Das wissen viele Einwohner gar nicht“, sagt Indra Hill, selbstständige Hundetrainerin. Das bestätigt auch Katrin Koslowski. Die Hasselerin arbeitet als mobile Tierphysiotherapeutin. „Ich erlebe oft, dass die Menschen mich kontaktieren und dann ganz überrascht sind, dass ich zwei Straßen weiter lebe. Wir möchten zeigen: Man muss nicht in die Ferne schauen, um Dienstleister zu finden.“ Im Verein, meinen beide, könne man sich nun besser strukturieren und organisieren, Ziele langfristiger angehen. Denn eines sei klar, so Indra Hill: „Das ist kein Sprint. Das wird ein Langstreckenlauf.“
Das Unternehmernetzwerk ist bislang ein lockerer Zusammenschluss, ins Leben gerufen und unterstützt durch das Stadtteilzentrum. Eine Förderung, die in einigen Jahren auslaufen wird. „Wir gründen jetzt schon den Verein, damit das Netzwerk dann nicht auseinanderbricht“, erklärt Dirk Kück. Denn um die großen Vorteile einer solchen Initiative wisse man bereits.
Auch ein bekannter Taxiunternehmer ist mit von der Partie
Die Liste der Mitglieder ist bunt gemischt, viele Gewerke und Fachrichtungen sind vertreten, von der Anwaltskanzlei bis zur Gaststätte. Mit Dirk Strobel ist auch ein bekannter Taxiunternehmer mit dabei. Der bietet seine Leistungen natürlich in der ganzen Stadt und darüber hinaus an. Dennoch: „Ich bin hier in Hassel aufgewachsen. Für mich ist der Stadtteil wichtig. Er ist meine Heimat. Alles, was uns in Hassel weiter bringt, ist gut. Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, den Ortsteil wieder lebenswerter zu machen.“
Vereinssitzung am 9. September
Mehr Informationen zum Hasseler Unternehmernetzwerk und dem neuen Verein gibt es im Internet auf der gemeinsamen Seite wir-in-hassel.de.Der neu gegründete Verein hofft auf weitere Mitglieder und lädt Interessierte zur nächsten Vereinssitzung ein. Diese findet statt am Donnerstag, 9. September, um 18.30 Uhr in der Gaststätte Brinkmannshof an der Bussmannstraße.
Ein bisschen Kritik schwingt da schon mit. Tatsächlich denkt der Unternehmer an die Polsumer Straße, wo etliche inhabergeführte Ladenlokale heute leer stehen. „Dabei ist dieser kleine Einzelhandel doch so wichtig.“ Schließlich sei auch er selbst Kunde und wünsche sich, wieder alles, was man so braucht, vor Ort kaufen zu können. Deswegen will er sich in den neuen Verein einbringen. „Denn Hassel zu stärken, das schaffen wir nur gemeinsam.“
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