Gelsenkirchen-Buer. Sophie Pieper ist die neue Citymanagerin in Gelsenkirchen-Buer, unterstützt wird sie von Josef Bathen. Das haben sich die beiden vorgenommen.

23 Jahre alt ist Sophie Pieper, seit kurzem ist sie die neue Citymanagerin von Buer. Aber, das betont sie, sie hat eben auch schon 23 Jahre Buer-Erfahrung auf dem Buckel. „Wenn ich über die Nienhofstraße in Richtung City laufe, brauche ich eine halbe Stunde“, sagt sie und lacht, „weil ich eben ganz viele Leute kenne und für ein Schwätzchen stehenbleibe.“ Ihre neue Aufgabe: Buer nach vorne bringen.

Ende 2019 wurde das Amt der Citymanagerin in Buer geschaffen, Stadt Gelsenkirchen, die Buer Management Gesellschaft (BMG) und die Werbegemeinschaft Buer hatten dazu eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Die Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet, die Stadt beteiligt sich an der Kooperation mit einem Anteil von 50.000 Euro. Als erste Citymanagerin trat Aylin Gimmerthal im November 2019 das Amt an – kündigte aber dann im Mai 2021 überraschend ihren Rückzug an.

Die Gelsenkirchenerin hatte sich auf die Stelle beworben

Doch lange dauerte die Vakanz nicht: Anfang Juli gab die Stadt bekannt, dass eine Nachfolgerin gefunden sei. „Als wir gehört haben, dass die Stelle frei wird, haben wir uns einfach selbst vorgeschlagen“, sagt Sophie Pieper. „Wir“: Das sind ihr Partner Josef Bathen jun. und sie. Bathen, Mitinhaber der Kaffeerösterei Odiba, soll Sophie Pieper bei ihrer Arbeit unterstützen, wie es die Stadt formulierte.

Unter sich haben die beiden schon eine Aufgabenteilung gefunden. „Ich kümmere mich vor allem um die Themen Social Media und Digitales Marketing“, sagt Sophie Pieper, „Josef soll vor allem Netzwerkarbeit betreiben.“ Mit Plattformen wie Instagram sollen vor allem junge Menschen erreicht werden – das persönliche Gespräch beim Gang über die Hochstraße soll aber auch nicht zu kurz kommen.

Dieses Thema wollen die beiden als erstes angehen

Gut vernetzt in Buer sind beide, schon durch ihre familiären Hintergründe: Sophie Piepers Eltern leiten das Gelsenkirchener BMW-Traditionshaus Ahag, Josef Bathens Eltern und Großeltern sind ebenfalls schon lange mit dem Stadtteil Buer verbunden. Nach dem Abitur am Max-Planck-Gymnasium studierte Sophie Pieper an der International Business School in Köln und in London und machte ihren Bachelor im Fach Digital Media Management, derzeit schreibt sie an ihrer Masterarbeit.

Ein wichtiges Thema für ihre neue Stelle hat sie schon ausgemacht: das Leerstandsmanagement. Dass ihre Gestaltungsmöglichkeiten dabei begrenzt sind, wissen die beiden natürlich: Schließlich könne man ja keinen Immobilienbesitzer dazu zwingen, seine Räume an jemanden Bestimmten zu vermieten. „Wir verstehen unseren Job so, dass es vor allem darum geht, die Menschen zusammenzubringen“, sagt Sophie Pieper. Dabei richte sich ihr Blick nicht alleine auf die Erdgeschosse der Objekte. „Man muss immer das ganze Gebäude im Blick haben“, sagt sie. So könnten sich beispielsweise eine Steuerberatungskanzlei im ersten Stock mit hoher Kundenfrequenz und eine Gastronomie im Erdgeschoss gut ergänzen.

Das sagen die beiden zum Thema „Buerxit‘

Und dann wäre da noch das Thema Geld: Ein eigenes Budget, etwa um Veranstaltungen zu organisieren, hat die Citymanagerin nicht. Darüber hatte es Diskussionen gegeben: Die Stadt Gelsenkirchen stellte in dieser Woche noch einmal klar, dass es dabei keine Bevorzugung der City Süd gebe.

Sowohl Buer als auch Altstadt erhielten jeweils 50.000 Euro von der Stadt – alles, was darüber hinausginge, würde von der Kaufmannschaft der jeweiligen Zentren getragen. „Das Unterstützungsangebot der Verwaltung für ein City-Management beläuft sich für die Zentren Gelsenkirchen-Buer und Gelsenkirchen-City also auf denselben Betrag, und das, obwohl die südliche City wesentlich größer ist als das Zentrum in Buer. Von einer Bevorzugung der City gegenüber Buer kann daher keine Rede sein“, so Wirtschaftsförderungsdezernent Christopher Schmitt. „Es wird spannend, Leute zu finden, die uns Geld geben“, nimmt es Sophie Pieper sportlich.

Neuigkeiten auf Instagram

Die neue Citymanagerin Sophie Pieper setzt bei ihrer Arbeit verstärkt auf soziale Netzwerke und neue Medien: Neuigkeiten aus Buer verbreitet sie etwa über ihren Instagramkanal.Abonnieren kann man den Kanal über diese Adresse: @buer.citymanagement.

Argumente für Buer gebe es genug – da sind sich die beiden einig. „Wir haben hier eine richtig schöne Innenstadt“, sagen beide und verstehen ihren Job auch so, diese Tatsache über die Grenzen von Buer hinaus bekannt zu machen. „Hier kennt jeder jeden, hier hilft jeder jedem“, zählt Josef Bathen die Vorzüge von Buer auf. Doch bei allem Lokalpatriotismus: Dass Buer zu Gelsenkirchen gehört, daran rütteln sie nicht. „Wir sind nicht im Team Buerxit“, sagt Sophie Pieper und lacht.