Gelsenkirchen-Altstadt. Das Mosaikfenster „Die 5 Säulen der Gelsenkirchener Wirtschaft“ an der Bahnhofstraße ist wieder beleuchtet. Die SMG hat die Reparatur beauftragt.
Und abends nun wieder mit Beleuchtung… Rund zwei Jahre blieb das große Mosaikfenster am Kopf der Bahnhofstraße nachts dunkel. Die Beleuchtung war defekt. Das Stadtmarketing Gesellschaft Gelsenkirchen (SMG) hat den Mangel nun beheben lassen und setzte dabei auf eine lokale Firma.
Gelsenkirchener Bahnhofsfenster wurde 1949 von Franz Marten geschaffen
Acht mal acht Meter groß ist das Fenster. Der Entwurf stammt vom Halfmannshöfer Künstler Prof. Franz Marten. In dem bleiverglasten Mosaikfenster hat Marten die fünf Säulen des Gelsenkirchener Wirtschaftslebens verewigt: Kohle, Stahl und Eisen, Chemie, Glas und Bekleidung. Dargestellt werden sie durch fünf typische Vertreter der Berufssparten: Chemikerin, Glasbläser, Bergmann, Stahlkocher und Schneiderin. Unter den Personen befindet sich jeweils ein Feld mit einer schriftlichen Bezeichnung und einem Signet des jeweiligen Berufsstandes.
Gelsenkirchener Firma baute über 60 stromsparende LED-Wannenleuchten ein
Das Fenster mit dem abgerundeten Kopfteil selbst ist ein Relikt aus alten Hauptbahnhofszeiten, empfing dort die Gelsenkirchen-Besucher. Es war Teil des Eingangsportals. Der ehemalige Bahnhof, 1904 errichtet, wurde abgerissen. Ein Bauteil fand als Erinnerungsstück Platz in der Eingangshalle des 1983 errichteten Neubaus, der sich seither weitgehend unauffällig zwischen Bahnhofscenter und Neustadt einfügt. Für das beim Abriss vor der Zerstörung gerettete Fenster fand sich ein Platz an der Bahnhofstraße, dem Entree zur Innenstadt. 1985 fand es, unweit das alten Standortes an prominenter Stelle vor der Fassade des früheren Boecker-Kaufhauses wieder eine neue Heimat.
Zuletzt dominierte der Name einer Backkette die Optik an der Bahnhofstraße
Boecker hat sich längst von Standort verabschiedet. Zuletzt dominierte der Name einer Backkette die Optik. Nachdem die ihre Filiale dicht gemacht hat und Logo samt Namenszug entfernt wurden, tauchte sozusagen aus der Vergangenheit wieder der Schriftzug Boecker auf. Die SMG will ihn durch ein „Willkommen in Gelsenkirchen-Schild“ an dieser prominenten Eingangssituation zu überdecken, so Geschäftsführer Markus Schwardtmann.
Zur Person
Der Gelsenkirchener Prof. Franz Marten (1898 - 1970) war Mitglied der Künstlersiedlung Halfmannshof, in der er von 1948 bis 1965 lebte und arbeitete. Marten besuchte zunächst die Kunstgewerbeschule in Gelsenkirchen und studierte anschließend an der Kunstakademie Düsseldorf.
Marten entwarf Briefmarken, als Graphiker schuf er Aquarelle und Druckgrafiken mit Ruhrgebietsmotiven. Sein bekanntestes Werk in Gelsenkirchen ist das Bahnhofsfenster „Die 5 Säulen der Wirtschaft“. Es entstand 1949 als Ersatz für das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Bahnhofsfenster.
Immerhin konnte jetzt von der SMG die Neonröhren-Beleuchtung erneuert werden. In der Vergangenheit war das vor rund sieben Jahren schon einmal geschehen. Nun wurde die defekte Technik ersetzt. Die Instandsetzung hat das Gelsenkirchener Unternehmen M.A.C. Veranstaltungstechnik Gesellschaft Gelsenkirchen durchgeführt und dabei unter anderem über 60 stromsparende LED-Wannenleuchten eingebaut.
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In der Vergangenheit hatte die Wirtschaftsinitiative Gelsenkirchen mehrfach betont, sich für die Sanierung des Fensters einsetzen zu wollen. Bislang offenbar ohne Ergebnis. Doch es bleibt ja noch einiges zu tun: „Das war der erste Schritt.“ Die Fassung des Fensters, das Glas selbst und der Rahmen („der sieht ja nicht gut aus“) müssen auch saniert werden. „Da das Fenster aber unter Denkmalschutz steht, werden wir in den kommenden Wochen mit der zuständigen Unteren Denkmalbehörde über das weitere Vorgehen sprechen“, kündigt Schwartmann an. Der Wilkommens-Hinweis zur Begrüßung in Gelsenkirchen ist da die kleinste Baustelle.
Während der Sommerzeit ist das Fenster von 21 Uhr abends bis sechs Uhr morgens beleuchtet.
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