Gelsenkirchen. Alle Besucher des Impfzentrums in Erle bekommen im Warte- und Ruhebereich seit einer Woche 28 Werke des Bundes Gelsenkirchener Künstler zu sehen.

Zehntausende Menschen aus Gelsenkirchen haben im Impfzentrum inzwischen einen oder sogar schon zwei Pikser in den Oberarm bekommen, um sich wirkungsvoll gegen eine Covid-19-Erkrankung zu schützen. Bislang mussten sie im Wartebereich im Hallen-Innenraum stets auf schlichte weiße Wände und triste Metallzäune schauen. Nun ist die Aussicht eine deutlich verlockendere.

28 Exponate verschönern den Warte- und den Ruhebereich

Seit knapp einer Woche hängen dort in der Emscher-Lippe-Halle in Erle 28 Exponate von ebenso vielen Kreativköpfen, die allesamt zum Bund Gelsenkirchener Künstler (BGK) gehören. Die Idee zu dieser besonderen Form der Ausstellung hatte die hiesige FDP-Politikerin Anne Schürmann. Bei Andrea Lamest, Leiterin des städtischen Kulturreferats, und der BGK-Vorsitzenden Sabine Leichner-Heuer rannte sie damit offene Türen ein. „Wir wollten unsere Kunst an einem Ort präsentieren, wo sie auch Leute zu Gesicht bekommen, die sich sonst nicht so sehr für Kultur interessieren“, beschreibt Leichner-Heuer ein zentrales Anliegen. Und bei einem Einblick vor Ort zeigt sich schnell: Das Impfzentrum hat dank der Werke einen Großteil seines bisher so kühlen und sterilen Ambientes verloren.

Zu sehen gibt es allerdings keine Originalarbeiten, sondern „nur“ Drucke. Die Digitaldateien wurden auf ein mal ein Meter große PVC-Platten gezogen. „Durch das viele Desinfektionsmittel, das hier benutzt wird und automatisch auch in der Luft liegt, hatten wir Sorge, dass dadurch die Originale beschädigt werden könnten“, erklärt Leichner-Heuer.

Flyer im Impfzentrum informieren über Kaufmöglichkeiten der Originale

Die BGK-Vorsitzende war gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen Gerd und Bärbel Schneider auch für die Hängung der Druck verantwortlich. Mit Hilfe von Perlonkordeln und Kabelbindern wurden die Werke sowohl im Warte- als auch im dahinterliegenden Ruhebereich in die gewünschte Position gebracht. Damit sich die Besucher über die ausgestellte Kunst informieren können, liegen im Impfzentrum rote Flyer des BGK aus. „Die Originale kann man bei Interesse auch kaufen“, so das BGK-Trio.

„Endlich haben wir wieder Kontakt zur Öffentlichkeit“, sagt Leichner-Heuer mit Blick auf die vergangenen, durch Corona-Schließungen geprägten Monate. Alle Arbeiten gibt es noch bis 1. September dort zu sehen – das allerdings nur für alle Impfwilligen. Denn normale Ausstellungsbesucher kommen nicht ins Impfzentrum hinein.