Gelsenkirchen-Erle. Das Medicos in Gelsenkirchen-Erle hat neu gebaut: Jetzt wurde das Haus 2 eröffnet. Davon profitieren unter anderem auch die Schalke-Profis.

Der Name passt: „Panoramahalle“ nennt sich der Raum im dritten Obergeschoss des Neubaus, und wenn man ihn betritt, weiß man sofort, warum. Der Besucher blickt auf eine große, weitläufige Sporthalle mit bodentiefen Fenstern, die auf der einen Seite einen Blick auf das alte Parkstadion ermöglichen. Eine 30 Meter lange Sprintbahn endet an einem weiteren Fenster – von hier hat man einen fantastischen Blick auf die Gelsenkirchener Veltins-Arena. Sichtlich stolz zeigte sich Medicos-Geschäftsführer Nicolaus P. Hüssen, als er die Halle am Freitag präsentierte.

Der Raum liegt im Obergeschoss von Haus 2 des Medicos auf Schalke, jetzt wurde der Neubau offiziell eröffnet. Das Medicos erweitert seine Fläche damit beträchtlich: Zu den 15.000 Quadratmetern von Haus 1 kommen jetzt noch einmal 5000 Quadratmeter dazu. „Das macht uns zum größten ambulanten Gesundheits- und Rehabilitationszentrum Europas“, sagt Hüssen.

Über diese Bereiche verfügt das Gelsenkirchener Gesundheitszentrum

Der Geschäftsführer zeigte sich sehr zufrieden mit der dem Zeitplan: „Nicht einmal ein Jahr haben die Bauarbeiten gedauert“, sagte Hüssen am Freitag. Da die Rohstoffpreise, unter anderem für Bauholz, zuletzt gestiegen sind, spare das auch Kosten: Eine Verlängerung der Arbeiten hätte teuer werden können. Das Medicos sei jetzt mit dem zweiten Gebäude und der erweiterten Fläche sehr viel breiter aufgestellt und könne sein Portfolio an medizinischen Dienstleistungen noch vergrößern.

Hier absolvieren beispielsweise Schalkes Neuzugänge ihren Medizincheck: Die Sportdiagnostik im Medicos.
Hier absolvieren beispielsweise Schalkes Neuzugänge ihren Medizincheck: Die Sportdiagnostik im Medicos. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Haus 2 beherbergt die Bereiche Diagnostik (Sportmedizinisches Institut, Orthopädie, Radiologie), Fort- und Weiterbildung und Psychosomatik. „Das Sportmedizinische Institut ist die erste Adresse sowohl für Leistungssportler und ambitionierte Hobbyathleten in der Region, als auch für Gesundheitsbewusste“, sagte Hüssen – ganz bewusst auch mit Blick auf den prominenten Nachbarn.

So arbeitet das Medicos mit Schalke 04 zusammen

Denn die Zusammenarbeit mit Schalke 04 ist und bleibt eng – daran ändert auch der Abstieg der Königsblauen in die Zweite Liga nichts. Neuzugänge absolvieren ihren Medizincheck nach wie vor im Medicos, verletzte Spieler können hier ihre Reha-Maßnahmen durchführen. Doch nicht nur Fußballer nutzen das Angebot: „In den letzten Monaten hatten wir auch viele Tänzerinnen und Tänzer hier“, berichtet Nicolaus P. Hüssen.

Darüber hinaus setzt das Medicos auch noch mehr als zuvor auf den Faktor Bildung. Die neu gegründete ZAR-Fortbildungsakademie soll Anlaufpunkt im Bereich Fort- und Weiterbildung für medizinische Fachkräfte der Region und auch darüber hinaus sein. Im Erdgeschoss von Haus 2 haben sich zudem zwei externe Partner angesiedelt: Dr. Patrick Ingelfinger, Leiter der Medizinischen Abteilung und Mannschaftsarzt des FC Schalke 04, hat die privatärztliche orthopädische Praxis „Orthopädie.AufSchalke“ eröffnet. Das Bergmannsheil Buer betreibt mit der „Radiologie AufSchalke“ seine erste radiologische Praxis außerhalb eines Krankenhauses und schließt damit eine Versorgungslücke am Standort. „Jetzt können verletzte Schalke-Fußballer das MRT vor Ort machen“, sagt Hüssen.

Das sagt der Medicos-Geschäftsführer zum neuen „Stays“-Hotel

Reha nach Krebserkrankungen

Mit der räumlichen Erweiterung des Medicos ist zudem die Einrichtung des neuen Indikationsbereichs Gynonkologie möglich geworden.

Ab sofort kann das Medicos Frauen nach gynäkologischen Krebserkrankungen eine ambulante und wohnortnahe Rehabilitation anbieten. Dieses Angebot sei einzigartig im Ruhrgebiet, teilte Geschäftsführer Nicolaus P. Hüssen mit.

In den vergangenen Monaten hat das Gelände oberhalb des alten Parkstadions nicht nur für positive Schlagzeilen gesorgt. Grund war die Übernahme des ehemaligen „Courtyard by Marriott“-Hotels durch die Düsseldorfer Anter-Group, die aus dem Haus ein „Stays-Design“-Hotel gemacht hat. „Wir sind in engen Gesprächen mit der Hotelführung“, sagte Nicolaus P. Hüssen, der davon ausgeht, dass auch weiterhin seine Patientinnen und Patienten dort übernachten werden. „Wir freuen uns, dass dort wieder Leben eingezogen ist“, so der Geschäftsführer.

Ein Problem sei für ihn allerdings die schlechte Anbindung des Geländes an den Öffentlichen Personennahverkehr. „Moderne Gelenkbusse kommen auf der Fahrt zu uns nicht um die engen Kurven“, sagt Hüssen. Von der Bogestra würde er sich wünschen, dass die Haltestelle der 302 an der Arena behindertengerechter ausgebaut wird.