Gelsenkirchen. Die Consol-Teens proben schon seit Monaten für ein besonderes Projekt. Wie sie nun ihr virtuelles Theaterstück auf die Bühne bringen wollen.
Corona-Zeiten können auch Kreativität fördern. Die junge Gelsenkirchener Theatergruppe Consol-Teens hatte bereits mit dem Proben für ein neues Stück Mitte Oktober 2020 begonnen. Eine eigene Interpretation des Romans „Am Ende der Welt liegt Duisburg am Meer“ von Sascha Pranschke wollten die jungen Schauspieler auf die Bühne des Consol Theaters bringen. Kurz darauf dann kam der Lockdown. Da Treffen nicht mehr möglich waren, entschied sich die Gruppe, die digitale Bühne zu nutzen. Und schließlich auch das Theaterstück an zwei Terminen für bis zu 90 Zuschauer via Bildschirm anzubieten. Am Freitag, 11., und Samstag, 12. Juni, ist es für jeden, der mag, in den eigenen vier Wänden live erlebbar.
Gelsenkirchener Consol-Teens machen digitales Theater und proben per Zoom-Konferenz
Per Zoom trafen sich die sieben Jugendlichen mindestens einmal wöchentlich, um Texte, Mimik und Gestik einzustudieren. Mal fanden die digitalen Zusammenkünfte zu zweit, mal in der kompletten Gruppe statt. Aktuell laufen die Generalproben. [Lesen Sie auch:Was Gelsenkirchen Schülern nach dem Lockdown anbieten will]
Die Leitung für die besondere Theaterform übernimmt der freiberufliche Theaterpädagoge Max Falck. Der 27-Jährige arbeitet seit dem Start des Stückes mit dem Consol Theater zusammen. „Die Jugendlichen und ich fanden, es ist eine coole Challenge, Theater mal über Zoom zu spielen“, sagt er. Auch Bufdi Isabelle Wildförster unterstützt das Team.
Vorab hatten die Consol-Mitarbeiter den 13- bis 17-Jährigen Requisiten, Kostüme sowie jeweils zwei Scheinwerfer nach Hause geschickt. Eine Malerfolie fungierte als Hintergrund. Per Video über Laptop oder Smartphone schalten sich die Jugendlichen für die Proben ein.
Anmeldung zum Zuschauen
Die Premiere findet am Freitag, 11. Juni, um 19 Uhr statt. Eine weitere Vorstellung gibt es am Samstag, 12. Juni, ebenfalls um 19 Uhr.
Wer teilnehmen möchte, sollte sich vorab per Mail unter wildfoerster@consoltheater.de anmelden. Anschließend erhält der Zuschauer einen Zoom-Link und eine ausführliche Technikanweisung.
Mal ist es ein einzelnes Videofenster, mal zwei, dann sind es alle neun, die eingeblendet werden. Mit der Technik lässt sich spielen. Die Positionierung der Darsteller, mal nah an der Kamera, mal weit weg, erzeugt interessante Perspektiven. Ein besonderer Effekt entsteht auch, wenn die Kamera bewegt wird. „Ich bin erstaunt, was alles möglich ist. Teilweise erinnert es an einen Film“, so Max Falck. [Lesen Sie auch: Consol-Theater setzt auf ein vielfältiges Online-Kulturangebot]
Bei den Proben lief nicht immer alles rund, hin und wieder gab es technische Probleme
Trotzdem lief bei den Proben nicht alles rund. Hin und wieder gab es technische Probleme. Die lange Zeit vor dem Bildschirm war für die Jugendlichen, die bereits die Schule digital erlebten, nicht immer einfach. Die 15-Jährige Charleen sagt: „Es war anfangs anstrengend, aber man hat sich schnell daran gewöhnt.“
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Auch Nissi (17), Greta (17) und Lena (13) brauchten zunächst etwas Eingewöhnungszeit. Die Drei sind sich einig: „Weil man alleine im Raum ist, war es auf jeden Fall ein anderes Spielen. Aber nach kurzer Zeit hat das gut geklappt.“
Zur fiktiven Story des Stückes: Das Ruhrgebiet ist überschwemmt und jeder kämpft um sein Überleben. Heimatort von Mara und Ben ist der Duisburger Hafen. Sie entscheiden sich, nach Dortmund zu reisen, weil es heißt, dass dort ein Schiff existiert, das sie in eine friedlichere Gegend bringt. Unterwegs treffen die Geschwister verschiedene Persönlichkeiten. Doch nicht jeder ist den beiden wohlgesonnen…
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