Gelsenkirchen-Horst. Bürgerinnen und Bürger in Gelsenkirchen-Horst haben am Samstag in ihrem Stadtteil aufgeräumt. Jetzt ziehen sie eine erste Bilanz nach der Aktion.

Hans-Georg Kouker war zufrieden. „Die Premiere ist bestens gelungen“, sagte der Vorsitzende des Handwerksmeistervereins Horst-Emscher 1894 am Sonntag, einen Tag nach der großen Putzaktion. Die Vereinsmitglieder und alle Horster Bürger waren dazu aufgerufen, einen halben Tag der Verschönerung ihres Gelsenkirchener Stadtteils zu widmen – die Resonanz war gut, berichtet Kouker.

Unter dem Motto „Horst putzt sich raus“ hatte der Verein eine Initiative zur Wohnumfeld-Verbesserung ins Leben gerufen. Im Kern geht es darum, buchstäblich vor der eigenen Haustüre zu kehren und Abfall aufzusammeln. Geplant ist, die Aktion von jetzt an an jedem letzten Samstag im Monat stattfinden zu lassen, am vergangenen Samstag kam es zur Premiere.

Gelsenkirchener hatten Lust, mitzumachen

„Die Menschen haben mir die Säcke und Müllgreifer förmlich aus der Hand gerissen“, sagt Hans-Georg Kouker und schmunzelt. Er hatte sich am Marktplatz in Horst-Süd positioniert und von dort aus die Aktion koordiniert – „natürlich habe ich auch selbst Hand angelegt“, sagt er. „Man merkte förmlich: Die Leute hatten richtig Lust zu helfen.“ Das, was man im Vorfeld gehofft habe, sei eingetroffen, so Kouker: „Es hat sich ein richtiges Gemeinschaftsgefühl entwickelt.“

Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mehr als eine Tonne Müll sammelten die Teilnehmer an der Aktion. Gelsendienste hatte den Tag begleitet und sorgte für den Abtransport des gesammelten Abfalls.

An diesem Tag findet die nächste Aktion statt

Für Kouker steht fest: „Diese Aktion muss jetzt fest im Kalender des Stadtteils etabliert werden.“ Am Samstag, 26. Juni, wird in Horst wieder zu Schaufel und Müllsack gegriffen. Voraussichtlich wird es dann einige kleine Änderungen geben. „Der Zeitraum von 10 bis 15 Uhr ist zu lange“, so Kouker. Außerdem will er im Vorfeld verstärkt Kitas und Schulen ansprechen und um Mithilfe bitten: „Gerade auf den Schulwegen sieht es besonders schlimm aus“, findet er.

Kouker berichtet aber auch von Diskussionen, die er am Samstag geführt hat. Warum man den jetzt schon selbst den Müll anderer Leute aufsammeln müsse, sei er gefragt worden. Darauf habe er eine Antwort parat gehabt: „Nur meckern hilft nicht“, ist sich Kouker sicher. „Nur, wenn wir anpacken, können wir auch etwas verändern.“