Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Genau zwei Jahre nach dem Baustart wurde das erste von drei BP-Großprojekten im Gelsenkirchener Hafen fertig. Eine neue Pipeline geht in Betrieb.
Am 23. Mai 2019 fiel im Stadthafen der offizielle Startschuss für eine 45-Millionen-Euro-Investition durch BP und fünf beteiligte Partner: Fast auf den Tag genau zwei Jahre später wurde das erste von insgesamt drei Großprojekten fertig. Im Gelsenkirchener Stadthafen wurde jetzt eine neue Diesel-Pipeline in Betrieb genommen. Sie leitet ab sofort Diesel von der Ruhr Oel-Raffinerie in Horst ins Trans-Tank Lager auf der anderen Seite des Rhein-Herne-Kanals.
BP investiert in neue Pipeline im Gelsenkirchener Hafen 10 Millionen Euro
Eine Pipeline-Verbindung gab es bislang, die zweite wurde nun für 10 Millionen Euro realisiert. Durch die Röhren wird Diesel und künftig auch der Flugzeug-Treibstoff Kerosin gepumpt. Bisher floss der „Sprit“ in die Tanks eines Schiffes, das zwischen den Kanalufern pendelte. Mit der Pipeline will BP künftig bis zu 1100 Binnenschiffstransporte jährlich ersetzen.
2021 gehen drei neue Großtanks mit je 15.000 Kubikmeter Fassungsvermögen in Betrieb
Der Hafen ist der Dreh- und Angelpunkt für den Umschlag und Transport von Kraftstoffen sowie petrochemischen Produkten aus den BP-Raffinerien in Horst und Scholven. 65 Tanks mit 244.000 Kubikmetern Fassungsvermögen betreibt Trans-Tank im Stadthafen. Benzin und Dieselkraftstoff, Heizöl, Chemieprodukte und Kerosin werden hier auf Züge, Schiffe und Tanklaster verladen. Die Logistikkapazitäten werden bis Ende des Jahres erweitert, die Abläufe werden sich ändern. Die Pipeline ist das erste von drei Teilprojekten. Ende 2021 sollen drei neue Großtanks mit jeweils 15.000 Kubikmeter Fassungsvermögen in Betrieb gehen. Dann soll auch die neue Kesselwagenverladung am Betriebsbahnhof für sogenannte Mitteldestillate wie Diesel und Flugkraftstoffe fertig sein.
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Die Hitzesommer 2018 und 2019 mit Niedrigwasserständen und Einschränkungen für die Transportverkehre hatten nicht zuletzt gezeigt, wie anfällig auch der Schiffsbetrieb im Vergleich zur Pipeline sein kann. „Mit dem Ausbau stärken wir nicht nur die Versorgungssicherheit unserer Kunden, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Chemiestandorte Gelsenkirchen und des nördlichen Ruhrgebiets“, betonte Wolfgang Langhoff, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE, vor dem Baustart und zeigte sich überzeugt, „dass wir hier zukunftsgerechte Produktion und Infrastruktur schaffen“.
Zwei Millionen Tonnen Kraftstoffe will BP auf die Schiene bringen
Vor allem soll das größte von mehreren aktuellen Stadthafen-Projekten auch Verkehr von der Straße holen. Zwei Millionen Tonnen Kraftstoffe will BP auf die Schiene bringen. Rund 40 Züge mit 22 Tank-Anhängern sollen pro Woche über die Gleise rollen. Was schlecht ist für die Speditionen, soll gut sein für die Umwelt: Experten haben errechnet, dass durch alle Maßnahmen innerhalb des gesamten Stadthafen-Projektes rund 7000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können. Der Kohlendioxidausstoß entspricht umgerechnet einer klimaneutralen Beleuchtung von circa 52.000 Wohnhäusern.
Die Investitionen haben auch bereits rund 40 neue neue Jobs geschaffen
Ende des Jahres, so Ruhr Oel-Sprecherin Eva Kelm sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Damit läge BP trotz Corona-Pandemie voll im Zeitplan. Die Investitionen haben auch bereits rund 40 neue neue Jobs geschaffen. Trans Tank baut die Belegschaft aus – und auch der Hafendienstleister Gelsen-Log. Die Stadttochter, zuständig für den Schienenverkehr, hat schon etliche neue Lokführer ausgebildet.
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